Gewandung

Mit Beginn des 12. Jahrhunderts entfernte man sich langsam von den Kleidungsvorbildern der Antike, die im frühen Mittelalter noch erkennbar sind. Durch die Kreuzzüge und maurische Einflüsse in Spanien und Italien gelangten zusätzliche orientalische Einflüsse in die europäische Mode. Und so kann man bei einem Vergleich von historischer Kleidung aus dem Nahen Osten mit der Kleidung im Europa des 12. und 13. Jahrhunderts verblüffende Ähnlichkeiten feststellen.

Traditionelle Kleidung im Nahen Osten - Volkskundemuseum von Amman (Jordanien)
Traditionelle Kleidung im Nahen Osten – Volkskundemuseum von Amman (Jordanien)

Die Kleidung änderte sich im Laufe der hier beleuchteten zwei Jahrhunderte deutlich, sie ist, wie auch heute, einem gewissen Zeitgeschmack unterworfen. Dabei wird ein gewisser Zeitverzug in den einzelnen Gebieten deutlich. Ähnlich wie in der Architektur, beim Übergang von der Romanik zur Gotik, kann man auch in der Kleidung eine Ausbreitung der neuen Mode von Frankreich nach Deutschland, mit einigen Jahren Verzug, erkennen.

Während die adelige Mode des 12. Jahrhunderts sehr körperbetont war; Borten, Stickereien und Hängeärmel die Kleidung prägten, fand ab 1200 ein starker Wandel, hin zu körperverhüllender, schlichterer Kleidung statt. Borten und Stickereien kamen nur noch in geringem Maße vor. Herren- und Damengewandungen waren kaum noch voneinander zu unterscheiden. Dafür zeigte der Adel seinen Reichtum in Form von aufwendig gearbeiteten Fibeln und Gürteln.

Die Kleidung und Ausstattung der einfachen, schwer arbeitenden Menschen blieb hingegen über viele Jahrhunderte nahezu gleich. Das Aussehen wurde vom praktischen Nutzen und der zu leistenden Arbeit bestimmt.

Auf den nachgeordneten Seiten wollen wir euch einen kurzen Überblick über die Gewandung und deren Entwicklung im 12. und 13. Jahrhundert geben. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die erwähnten Quellen bieten eine Vielzahl an Bildmaterial und teilweise detailierte Beschreibungen. Lokale Besonderheiten und Entwicklungen können aufgrund der wenigen Funde jedoch nur selten abgebildet werden.

Die Übersicht bietet auch Raum für Interpretation. Die Bezeichnungen der einzelnen Kleidungsstücke entsprechen im Wesentlichen dem heutigen Sprachgebrauch.

Die nachgeordneten Seiten befinden sich noch in Überarbeitung und werden in den nächsten Monaten weiter überarbeitet und ergänzt.

Obergewandung der Dame (Cotte, Bliaut, Surcot)

Kofbedeckungen der Damen
(link hinterm Bild)
Kopfbedeckungen der Herren
(link hinterm Bild)

Schuhwerk

Accessoires Gürtel, Fibel, Almosenbeutel)

Textquellen:
Ulrich Lehnart „Kleidung und Waffen der Früh- und Hochgotik“,
Gösta Ditmar-Trauth „Rüstung, Gewandung, Sachkultur des Deutschen Hochmittelalters“,
Katrin Kania „Kleidung im Hochmittelalter – Materialien-Konstruktion-Nähtechnik“
Barbara Purrucker „Hochmittelalterliche Bauernkleidung“, u.v.a.m.

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