Die weibliche Alltagskleidung

Man kann davon ausgehen, dass die Angehörigen des Niederen Adels bei der Verrichtung ihrer täglichen Aufgaben nicht die gleiche Kleidung trugen, wie bei repräsentativen Anlässen wie zum Beispiel Kirchenbesuch, Feiern oder Empfängen. Bei heimischen Tätigkeiten griffen auch adlige Frauen zu einfacher Kleidung. Diese leitete sich bei ihrem Schnitt in deutlich reduzierter Weise von der adligen Repräsentationskleidung ab, welche einfach zu teuer und unpraktisch war. Aber leider gibt es von dieser Alltagskleidung kaum bildlichen Darstellungen, weshalb man teilweise auf bäuerliche Abbildungen zurückgreifen muss.
Die Oberkleidung war am Oberkörper weniger eng geschnitten, dafür hatte der untere Rocksaum deutlich weniger Umfang. Sie besaß keine oder nur wenige Verzierungen. Die Haare wurden wahrscheinlich mit einem Kopftuch bedeckt und auch Gugeln wurden von Frauen getragen, wie man an den Bildern in der Maciejowski-Bibel sieht. Als Übergewand bei Kälte oder schlechtem Wetter wurde eine Cappa getragen. Die Farben der Bekleidung waren wahrscheinlich meistens die Naturfarben der Stoffe wie grau, braun oder beige.
Tf. 125 Kunz von Rosenheim Dame als Schnitterin

Dame als Schnitterin Tf. 125 Kunz von Rosenheim

Dienerinnen bzw. Herrin(? - mit Pokal) Codex Manesse, 13. Jhd. Tf. 20 Herr Jakob von Warte

Dienerinnen bzw. Herrin(? – mit Pokal) Codex Manesse, 13. Jhd. Tf. 20 Herr Jakob von Warte

 

Text: kf

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