Was eine Dame am Anfang in der Mark Meissen 1200 braucht

Handarbeiten und Rauch vom Kochfeuer haben euch beim ersten Besuch in unserem Lager nicht verschreckt? Wir haben gemeinsam eine Veranstaltung gefunden, an der ihr teilnehmen wollt und könnt? Dann stellt sich vermutlich als nächste die Frage, was zieht eine „neue Dame“ an, was braucht eine Dame im Lager der Mark Meissen 1200? Welche Rolle wollt ihr am Anfang darstellen?

Aus unserer Sicht hat sich als erste Rolle die einer Magd bewährt, da hier eine einfache Ausstattung ausreicht. Hier hält sich der Zeit- und Kostenaufwand im Rahmen und das benötigte Vorwissen zu Sitten und Gebräuchen in Grenzen. Eine einfache Gewandung kann, so ihr euch später zu höheren Ständen berufen fühlt, auch als Unterkleidung oder während der Küchenarbeiten o.ä. weiter verwendet werden. Mit einer einfachen Ausstattung könnt ihr einfach und schnell einsteigen und dann von Lager zu Lager und Saison zu Saison erweitern.

Die erste Gewandung

Als erste Gewandung empfehlen wir ein einfaches Unterkleid möglichst aus Leinen und ein Überkleid ohne Borten oder Stickereien, je nach Wetterlage aus Leinen oder einfachem Wollstoff. Einfache, durchaus auch gröbere Stoffqualitäten sind gerade für die erste Gewandung ausreichend und oftmals auch günstig. So ärgert ihr euch auch weniger über eventuelle Patzer, welche jedem von uns schon unterlaufen sind.

Ein Kopftuch, ein einfacher Gürtel aus einem Seil oder mittels Fingerloop hergestelltem Band und einfache Lederschuhe komplettieren eure erste Gewandung. Ein kleiner Leder- oder Stoffbeutel am Gürtel nimmt ein paar Münzen u.ä. auf.

Farblich empfehlen wir auf Grund des dargestellten Standes alles in Naturtönen zu halten, also die Farbpalette von beige bis dunkelbraun oder grau zu nutzen. Leinen hat von Natur aus einen beigen bis hellbraunen Farbton, bei Wolle kommen alle die Farbtöne in Frage, die ein Schaf so haben kann.

Gerade bei der ersten Gewandung, die erfahrungsgemäß oft in kurzer Zeit entsteht, könnt ihr die innenliegenden und nicht sichtbaren Nähte auch mit der Nähmaschine nähen (auch wenn wir langfristig handgenäht bevorzugen).

Für die Tafel und zum Zeitvertreib

Für unsere Mahlzeiten benötigt ihr einen Trinkbecher, eine (flache) Schüssel, sowie ein Essmesser und einen (Holz-)Löffel. Trinkbecher und Schüssel können aus Holz oder unglasiertem Ton gefertigt sein, je nach Geschmack und eigenem Geldbeutel oder handwerklichem Können. Hat eure Schüssel einen eher hohen Rand, ist diese gut geeignet für Suppen und Breie, aber zum Brot, Käse und Wurst oder Gemüse und Obst schneiden empfehlen wir euch in diesem Fall noch ein Holzbrettchen. Küchenutensilien, die für den Küchendienst benötigt werden, sind in unserer Küchenkiste ausreichend vorhanden, ebenso wie Krüge für Wasser und Schüsseln für die Tafel.

Je nach bevorzugter Handarbeitstechnik braucht ihr hier eure eigenen Utensilien, wobei wir natürlich bei Bedarf Nadeln, Schere und ähnliches auch im Lager „ausleihen“. Das Handarbeitszeug kommt am einfachsten in einen Korb oder einen Woll/Leinenbeutel, kleine Holzkästchen haben sich ebenfalls bewährt. Für Handarbeitsmaterialien gilt das Gleiche wie für die Gewandung selber, also Leinen und Wolle, wobei ihr als Nähgarn am Anfang auch modernes verwenden könnt (dann aber die Nähgarnrolle nicht offen liegen lassen!).

Und sonst so?

Ein Platz an der Tafel findet sich immer, so dass ihr nicht sofort einen eigenen Tisch und eine eigene Sitzgelegenheit benötigt. Auch ein Schlafplatz findet sich z.B. in unserem „Küchenzelt“, bei vielen Lagern besteht aber auch die Möglichkeit, nah beim Lager in einer Pension o.ä. zu schlafen.

Dann braucht ihr nur noch gute Laune, Aufgeschlossenheit gegenüber Besuchern und ihr seid für euer erstes Lager mit uns ausgestattet.

Text: DB, Fotos: DB