Die Grafen von Schwarzburg-Käfernburg

Die Ahnen dieser Grafen sollen bereits im 8. Jahrhundert in Thüringen belegt sein, beginnen möchte ich aber mit Graf Sizzo I. von Käfernburg, der als Mitbegründer des Naumburger Doms in Erscheinung trat und dort heute noch seine Stifterfigur bewundert werden kann. Graf Sizzo I. war außerdem der Schirmherr des Naumburger Hochstiftes und lebte bis etwa zur Jahrtausendwende. In dieser Zeit scheint auch ein erster Vorgängerbau der späteren Höhenburg Käfernburg bestanden zu haben.

Sein Sohn Günther II. von Käfernburg regierte als Graf bis 1062. Dessen Sohn Sizzo II. (gest. 1075) erscheint in Quellen sowohl als Graf von Käfernburg als auch bereits als Graf von Schwarzburg. Der Sohn Sizzo II. von Käfernburg ist Graf Günther III. (I.) von Schwarzburg (gest. um 1114), der mit Mechthild von Kiew – Wladimir, der Erbin von Beichlingen, verheiratet war. Deren Sohn Sizzo III. von Schwarzburg (1180/90 – 1160) war mit Gisela von Berg (gest. nach 1142) verheiratet und regierte als Graf von 1109 bis 1160. 1142 gründete er das Kloster St. Georgenthal und gilt weiterhin als Erbauer der Höhenburgen Schwarzburg und Käfernburg.

Sein Herrschaftsbereich wurde unter seinen Söhnen Heinrich I. und Günther II. zunächst aufgeteilt, da Heinrich I. aber ohne männlichen Nachkommen verstarb, fiel dessen Besitz an die Linie Günthers II. zurück. Günther II. von Schwarzburg (um 1135 – 1197) war mit Gertrud von Meißen (Haus Wettin), der Tochter Markgraf Konrads verheiratet und hatte mit ihr 3 Söhne: Albrecht, Heinrich II. und Günther III. von Schwarzburg. Heinrich II. (um 1151 – 1236) nahm Irmgard von Weimar – Orlamünde (gest. nach 1222) zu Frau und zeugte mit ihr 8 Kinder. Ihr Sohn Graf Günther VII. von Schwarzburg – Blankenburg (gest. 1275) war mit Sophie (Haus unbekannt) verheiratet und hatte mit ihr 9 Kinder. 1267 gründet Graf Günther VII. das Kloster Saalfeld.

Seine Tochter CHRISTIANE VON SCHWARZBURG – BLANKENBURG (gest. 1282) heiratete Burggraf Otto II. von Dohna (gest. zwischen 1256 – 87). Deren Sohn ist Otto III. Burggraf von Dohna.

Die alte Linie der Grafen von Käfernburg stirbt 1385 aus. Ihre Besitzungen gehen zunächst an die Landgrafen von Thüringen, fallen aber im 15. Jh. an die Schwarzburger zurück. Die Grafen von Schwarzburg teilten sich im Laufe der Zeit in unzählige Nebenlinien auf. Der letzte Vertreter dieses Geschlechts ist Fürst Günter Victor von Schwarzburg – Rudolstadt, der bis 1918 bis zur Abdankung regiert und 1925 kinderlos stirbt. Mit ihm stirbt eines der ältesten thüringischen Adelsgeschlechter aus. Seine Frau Anna Luise war eine gebürtige Prinzessin von Schönburg – Waldenburg, die erst 1951 als Bürgerin der DDR verstarb.

Text: Ralf Jung

Quellen: genealogie – mittelalter.de
dirkpeters.net
ritterbund – thr.de
wikipedia.org

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