Rückblick 2011

Dieses Jahr begann unsere “Mittelaltersaison” etwas früher als sonst. In der Klosterruine Heilig Kreuz Meißen wurde bereits seit Jahren am 30.April ein Walpurgisspektakel gefeiert und in den letzten Jahren wurde die Nachfrage nach „Mittelalter“ immer größer. Die Klosterruine liegt nahe der Elbe und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Somit bot sich für uns ein perfekter Ort, um unser Lagerleben einem interessiertem Publikum zu zeigen und am nächsten Tag bei herrlichem Wetter ohne Publikum noch ein bisschen internes Lager zu leben.

Ein weiteres Highlight stellte für uns die Möglichkeit dar, sich auf der Albrechtsburg, der Wiege der Mark Meißen zu präsentieren. Am 8. Mai wurde hier die neue Dauerausstellung „Das ist die Höhe – Baukunst, Macht und Porzellan in Deutschlands ältestem Schloss“ eröffnet. Und da es an diesem Tag auch um die wettinische Geschichte der Mark Meißen ging, konnten wir uns mit Unterstützung der Meißnischen Panzerreiter in einem Raum des spätmittelalterlichen Schlossbaus präsentieren und dem Publikum hochmittelalterliche Kleidung und textile Handarbeiten „unserer“ Zeit zeigen.
Fotos unten re. und li.: Patrick Künzel; Vielen Dank für die freundliche Genehmigung

Anfang Juni zog es uns wie jedes Jahr auf die Burgruine der Brandenburg an die thüringisch-hessische Grenze. In diesem Jahr wurden wieder einmal die Männer besonders gefordert, denn eines der großen Unternehmungen war ein 7km langer Marsch durch die Umgebung der Brandenburg – in voller militärischer Ausrüstung! Bei 30°C im Schatten wussten dann auch alle warum es nur in den seltensten Fällen Kriegshandlungen im Sommer gab. Beendet wurde der Tag mit einer gemeinsamen Tafel aller Lager auf dem Mittelweg zu der jeder etwas beisteuerte, sodass es genug Gelegenheiten gab, zu kosten was in anderen historischen Kochtöpfen gekocht wurde und sich mit seinen Nachbarn in historische Gespräche zu vertiefen.

Auch in diesem Jahr stand das Mittelalterfest in Weesenstein im Müglitztal bei Dresden wieder unter dem Motto des Vertrags von Eger aus dem Jahr 1475. Aber ebenso wie letztes Jahr bildeten wir die hochmittelalterliche Ergänzung zum Gesamtprogramm und konnten viele Besucher damit begeistern.

Anfang Juli gab es wieder eine Premiere. Auf Schloss Klippenstein in Radeberg bei Dresden wurde am ersten Juli-Wochenende die Sommerausstellung mit Thema „Leben im 13. Jahrhundert“ eröffnet. Die Ausstellung wurde durch die Museumsleitung in Zusammenarbeit mit Ulrike Müller aus unserer Gruppe und ihrem Mann erarbeitet und mit einem Großteil unserer über die Jahre zusammengetragenen Alltagsutensilien, Kleidung und Rüstungsgegenständen ausgestattet. Am Eröffnungswochenende zeigten wir den Besuchern dann auch noch „live“ wie sich das Leben im 13. Jahrhundert gestaltete.

Zusammen mit der mit uns befreundeten Gruppe „Meißnische Panzerreiter“ kamen wir Ende August zu einem Lager ins Erzgebirge. Der Gastwirt eines Rittergutskellers feierte das Rittergutsfest. Die Wiese unterhalb des Gasthauses bot genug Platz um mehrere Lager aufzubauen. Hier bot sich auch wieder einmal die Gelegenheit zusammen mit den berittenen Meißnischen Panzerreitern vor Publikum ein Training zu absolvieren. Trotz des Regens hielt das Publikum durch und belohnte diese selten zu sehende Darstellung mit viel Applaus.
Fotos links und rechts oben: Patrick Künzel. Vielen Dank für die freundliche Genehmigung.

Anfang Oktober trafen wir uns zusammen mit den Meißnischen Panzerreitern zum vorerst letzten Mal zur Buchpremiere, um Sabine Ebert in Freiberg bei der Vorstellung des letzten Bandes der Geschichte um die Entstehung der Mark Meißen und die Erlebnisse der Hebamme Marthe zu unterstützen. Da mit dem Buch „Der Traum der Hebamme“ die historischen Ereignisse ihren vorläufigen Abschluss fanden, haben auch wir abschließend noch einmal ein breites Spektrum unserer Darstellung gezeigt. Von der Aufführung des höfischen Tanzes Stella splendens, über eine Rüstungs- und Kampfdarstellung, eine Modenschau der Kleidung aus 3 Jahrhunderten – vom 11. zum 13. Jhd. bis hin zur Darstellung einer ritterlichen Schwertleite (in Zusammenarbeit mit Odo von der Berliner Templer-Komthurey) war alles vertreten. Musikalisch untermahlt wurde das Programm wie immer vom wunderbaren Stefan Weyh, der mit dem Vortrag von Minneliedern einen weiteren Aspekt des Hochmittelalters zeigte.

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