Und wieder ist ein pandemiebedingt ungewöhnliches Jahr zu Ende gegeangen. Wir konnten einige Veranstaltungen, wenn auch in teilweise kleinem Kreis durchführen. Deswegen gibt es dieses Jahr auch einen ungewöhnlichen Jahresrückblick, da unsere Mitglieder jeweils ihre ganz persönliche Sicht auf die Veranstaltung wiedergeben.
Viel Spaß beim lesen!
Allein schon für die Möglichkeit, die Landsberger Kapelle (inkl. Führung) anzuschauen, hat es sich gelohnt, nach Zörbig zu fahren. Aber das war „nur“ das Bonusprogramm für uns.
Natürlich war das Museumsfest aber der Grund für unsere Anreise. Wir durften unser Lager wieder im Innenhof am Burgfried aufschlagen. All unsere Zelte standen während der Veranstaltung zum Anschauen offen und auch dabei ergaben sich viele interessante Gespräche. Wie auch im vorigem Jahr, war der Andrang der Zörbiger und Gäste groß. Es waren auffallend viele Kinder mit dabei. Unser Programm bestand aus Tanz, Handwerk, Schwertkampf, Kochen, Zeigen & Erklären und vielen Gesprächen. Unser Schautisch mit Alltagsgegenständen war ein Magnet für die Besucher und einige erkannten sogar Geräte, welche sie heutzutage noch nutzen.
An beiden Tagen war die Veranstaltung gut besucht und auch das Rahmenprogramm durch den Museumsverein und befreundete Vereine war sehr gut.
Wir kommen gerne wieder.
Und schon wieder ist ein Jahr vergangen, viel zu schnell und dennoch zog es sich, bis wir endlich wieder gemeinsam eine Woche in Torgelow verbringen durften.
Zwar war es dieses Jahr noch ruhiger als sonst aufgrund der vielen Corona-Beschränkungen, uns blieb jedoch dafür dann genug Zeit
Wir hatten wieder massenhaft Spaß, wurden vom Wetter größtenteils gemocht, insofern man mit leichten bis schweren Schauern leben kann und bildeten uns im Wiederaufbau zusammengefallener Zelte weiter. Wie in jedem Jahr ist auch unser „Urlaub“ immer unplanbar und es wird in Torgelow nie langweilig. Da wir gerne dem Museum etwas zurück geben wollen und uns freuen, wenn wir helfen können, werden wir mal sehen, ob der Plan für das Jahr 2022 aufgeht und wir dann unsere Kräfte zum Einsatz der Pflege des Museums beitragen können und dabei wieder neue Sachen lernen, wie z.B. das Bauen eines Lehmofens. Sicher sehen wir uns wieder und haben wieder genau so schöne Erlebnisse wie in diesem Jahr.
Inspektionsreise für seine Durchlaucht Markgraf Dietrich von Meißen, den sie auch Dietrich, den Beträngten nennen. Anno Domini 1202.
Im September des Jahres 1202 entsandte Markgraf Dietrich einen Tross nebst Gefolge in die Höhen des Miriquidi Waldes. Sie sollten die neue Grenzfestung Vrouwenstein inspizieren. Die neue Burganlage dient dem Schutz des Handelsweges in das Königreich Böhmen, auf dass der Handel gedeihe und auch unsere reichen Silberfunde gesichert werden. Auserkoren für die wichtige Mission waren Herr Tammo von Schönfeld, Herr Heinrich von Colditz und Herr Otto von Gerrsdorf. Begleitet wurden diese hohen Herren von Ihren Damen Sophia von Schönfeld nebst Tochter Maria und Bertha von Schönburg nebst ihren Töchtern Hildegard und Elisabeth. Die Herren verpflichteten sich ebenso für den Schutz der Damen Adelheid von Landsberg, Aba von Radeberg, nebst Ihren Söhnen Timo und Arnold und Mathilde von Heinsberg zu sorgen, die sich auf der Reise nach Böhmen an den Hof von Ottokar I. Přemysl begaben, um Adelheit von Meißen der holden Gemahlin von Ottokar ihre Aufwartung zu machen.
Der Miriquidi zeigte sich von der rauen Seite, Nebelbänke, Wind und ständiger Regen ließen keine erquickenden Aussichten aufkommen. Die Reise ging nur schleppend voran. Angekommen in Vrouwenstein wurden sie hervorragend durch Arnold und Anna versorgt. Für die Damen wurden Kohlebecken herangeschafft und Mathilde von Heinsberg konnte von den Neuigkeiten des Hofes berichten. Diese kurzweilige Unterhaltung führte dazu, dass die Damen sich Ihrer Handarbeit mit Heiterkeit widmen konnten. Die Herren inspizierten inzwischen die Wehranlage und brachten ihre Ausrüstung in Ordnung. Die Übung am Schwerte kam auf Grund der vielen Ritte in den nahen Wald zu kurz.
Nach drei Tagen Aufenthalt trennte sich die Gruppe, die Herrn ritten zurück nach Meißen, um Markgraf Dietrich vom Fortschritt an der Wehranlage zu berichten. Die Frauen, welche sich auf den Weg ins Böhmische machten, wurden durch eine Schar Ritter aus dem Hause Přemysl abgeholt, so konnte ihr Weg nach Prag durch den dunklen Wald gefahrlos fortgesetzt werden.
Es berichtet Mönch Mathias, als Schreiber im Dienst des Herrn Otto von Gersdorf.
Unser Ausflug zum SMAC (Staatliches Museum für Archäologie in Chemnitz) startete an einem sonnenklaren Sonntag zu unchristlicher Stunde, da der Aufbau um neun Uhr beendet sein sollte. Das hat unserer Vorfreude jedoch keinen Abbruch getan und so hatten wir die Chance, einen sehr vielfältigen Familientag mit zu gestalten!
Wir waren mit zwei Stationen im SMAC vertreten. Zum Einen konnten wir Handwerk, Spiele, Tänze und Bekleidung unseres dargestellten 13. Jahrhunderts präsentieren, zum Anderen waren wir gefordert, im Foyer unsere Kampfkünste und Ausrüstung zu demonstrieren. An beiden Stationen hatten wir viel interessiertes Publikum, so dass wir nur wenig Zeit fanden, die vielen anderen Darsteller zu bewundern. Was wir aber wahrnehmen konnten, ist dass auch die anderen Gruppen hochqualifiziert aufgetreten sind. Die Vielfalt, die dabei vom SMAC für diese Veranstaltung organisiert wurde, ließ so einige kommerziellen Märkte schlecht aussehen. Sollten wir in 2022 wieder den Tag mit gestalten, werden wir als Gruppe unsere Kinder mitnehmen. Dass wir sie dann vor Abbau noch einmal sehen ist eher unwahrscheinlich.
Wir haben uns wieder sehr auf Gnadstein gefreut. Für einige war es auch die einzige Veranstaltung des Jahres. Wir haben den Besuchern wieder ein vielfältiges und für uns durchaus straffes Programm geboten. Aufgrund der pandemiebedingt etwas kleineren Besetzung hatten einige der Herren zwischen Kämpfen, Modenschau, Tanzen und Betreuung des Bogenschießstand zu wechseln. Die Damen zwischen der Betreuung der Besucher im Palas bei Handarbeiten, der Küche und natürlich ebenfalls der Modenschau und dem Tanz. Zum Glück haben einige unserer Knappen und Pagen dewegen ganz selbstverständlich Verantwortung übernommen. Die Größeren haben den Bogenschießstand zeitweise allein betreut. Die Kleineren haben mit Botengängen und kleinen Besorgungen den Zeitplan am Laufen und die Gruppe zusammengehalten. Großes Lob deswegen an unseren „Nachwuchs“.
Nachdem alle Besucher die Burg verlassen hatten, kehrte Ruhe ein und es wurden schöne Abende in großer und kleiner Runde. Einige von uns haben sich lange nicht gesehen und so gab es viel zu erzählen.
Wir kommen sehr gern wieder und planen bereits das letzte Oktoberwochenende in 2022!
Texte: ks,mh,mr,jb,tg,aw