Rückblick 2016

März: Filmpremiere in Freiberg

Die Filmpremiere von „Das Geheimnis der Hebamme“ in Freiberg stand dieses Jahr als besonderes Ereignis an und keiner ließ es sich nehmen, dabei zu sein. So hatten wir die Möglichkeit, auch mal ein wenig hinter die Film-Kulissen zu schauen, die Schauspieler zu treffen und uns von unserer schönsten Seite zu zeigen. Die 600 Gäste und begeisterte „Hebammen-Fans“ waren ein tolles Publikum. Vor der Filmvorführung und in der Pause beantworteten wir Fragen, standen dekorativ im Hintergrund und zeigten einige Schwertstücke und Kampfeinlagen.

April: Historienspiel

Unser diesjähriges Historienspiel konnten wir auf Schloss Rothschönberg bei Nossen abhalten. Wir hatten uns vorgenommen in den beiden Tagen die Schwertleite des Knappen Friedrich von Zehmen durchzuführen und die Verhandlungen zwischen Albrecht dem Bären, Markgraf der Nordmark und Konrad von Wettin, Markgraf von Meißen nachzustellen. Die Handlung spielte 1146 am Hof Markgraf Konrads in Meißen. Konrad versucht mit allen Mitteln einen Weg zu finden nicht noch einmal auf einen Kreuzzug ins Heilige Land aufbrechen zu müssen. Dazu braucht er aber die Hilfe seines Feindes. Da es sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt, beginnen schwierige Verhandlungen. Es gelingt den beiden jedoch eine Lösung zu finden und die Verbindung der Häuser wird darüberhinaus mit einem Verlöbnis gestärkt, was wir mit einem wunderbaren Gelage zu feiern wussten. Am folgenden Tag mussten dann nur noch die Formalien der anstehenden Hochzeit verhandelt werden und zum Abschluss gab es die Möglichkeit, dass die Kämpfer ihre Fähigkeiten untereinander vergleichen konnten. Da unser Historienspiel schon Anfang April bei sehr durchwachsenem Wetter stattfand, waren wir sehr dankbar, dass wir im Schloss einen großen Saal mit Ofen nutzen konnten.

 

Mai: Trainingslager auf Hartenstein

Wir waren wieder zu Gast bei den schwarzen Eichhörnchen – „Compagnia degli Scoiattoli Neri“ auf der Schlossruine Hartenstein im Erzgebirge. Die Veranstalter hatten uns einen Platz im Schlossgarten reserviert, welcher eine beeindruckende Aussicht über das angrenzende Tal bot und auch überaus ruhig lag, so dass es schon fast ein Erholungsurlaub war. Auch dieses Jahr waren viele Gruppen anwesend: aus Bayern, Franken, Berlin, usw. und wir natürlich mitten drin. Es gab die Möglichkeit jeden Tag an zwei Übungseinheiten zum Langen Messer, Langem Schwert und Formationstraining teilzunehmen. Die Erstürmung der Burg, welche am Samstag stattfinden sollte, scheiterte am verbissenen Widerstand der Burgbesatzung. Beim Abendlichen Bankett waren aber alle bester Laune und ließen sich im Rittersaal die unterschiedlichen Gänge des Banketts munden. Beim anschließenden Tanz gab es viel Bewegung und es wurde noch mehr gelacht. Am Sonntag gab es ein Fußkampfturnier welches in den Disziplinen Schild & Schwert zu einer Hand und langes Schwert bestand. Die drei Tage in Hartenstein waren wieder voller positiver Erlebnisse und dass wir beim Bogenschießen den zweiten Platz belegten, machte die Sache noch viel angenehmer. Das durchweg sonnige und warme Wetter muss hier auf jeden Fall noch erwähnt werden. Es war herrlich.

Beim kochen

   

 Mai: Mittelalterfest zu Weesenstein

Zum Pfingstfest in Weesenstein ein paar positive Worte zu finden, fällt spontan schwer. Es liegt aber nicht am Fest, sondern ausschließlich am Wetter, welches „außerordentlich“ war. Von Sonne, Regen, Wind, ein paar kleinen Schauern, ein paar großen Schauern auch in Verbindung mit Graupel war alles dabei, bei gefühlten 5° C über das ganze lange Wochenende. Aber wir ließen uns die Stimmung nicht vermiesen, sondern machten das Beste daraus. Unser Lager stand am angestammten Platz und auch all unsere Zelt passten auf unsere Fläche. Die Zeit in Weesenstein verfliegt immer sehr schnell, was sicher daran liegt, dass es viel zu tun für uns gibt. Zum Beispiel die Einzüge zum Markt, die Vorführungen im Schwert- Kampf, die „Erklärstunden“ an unseren Ausrüstungsgegenständen, die demonstrierten Handwerke, das Kochen für die gemeinsamen Mahlzeiten. So vergeht für jeden die Zeit sehr schnell und natürlich lädt der Markt an sich zu einem Einkaufs-Bummel ein. Auch das immer sehr umfang- & abwechslungsreiche Programm ist überaus sehenswert. Für das Jahr 2017 wünsche ich mir aber trotzdem besseres Wetter.

Juni: Brandenburgfest in Lauchröden

Die wettertechnisch durchwachsene Mittelaltersaison setzte sich auch auf dem Brandenburgfest in Lauchröden fort und war eine echte Belastungsprobe für unsere Zelte und Ausrüstung. Unsere Laune haben wir uns aber trotzdem nicht verregnen lassen und unser Lager, dass wohl eines der bisher Schönsten war, wurde von den Zuschauern bestaunt. Die Herren hatten wieder einmal die ehrenhafte Aufgabe den Hang der Burg zu erstürmen, was ein äußerst anstrengendes Unterfangen ist. Der Höhepunkt des Wochenendes war zweifelsohne unser Bankett im Freien mit Spanferkel vom Grill und beeindruckenden Kunstwerken aus Gebäck.

    

Juli: Freies Lager im Castrum Torgelow

Auch dieses Jahr fand ein Lager im Castrum Torgelow statt. Eine ganze Woche durften wir im Museumsgelände unsere Zelte aufbauen und unserem Hobby frönen. Auch wenn eine Woche sehr lang klingt, waren die sieben Tage sehr schnell zu Ende. Es kann natürlich auch daran gelegen haben, dass wir wieder sehr viel zu tun hatten. Es wurde genäht, geschmiedet, gebaut (unsere eigenen Pfeile haben wir hergestellt), gekocht, gesungen, getanzt, … Auch hatten wir die Freude, die nachgebaute Hanse-Kogge im Hafen von Ueckermünde besichtigen zu dürfen und erhielten auch gleich eine fachkundige Führung durchs ganze Schiff. Der Besuch im Ukranenland startet mit einer Rudertour, was doch ein wenig anstrengend für einige war, da wir den Nachbau eines Slawenschiffes zum Museum stromaufwärts rudern durften/mussten. Als Fazit kann ich nur immer wieder sagen: „Die Zeit im Castrum Torgelow ist eine absolute Freude und wunderbare Erholung. Vielen Dank dafür.“

   

 
 Juli: Eröffnung des Besiedlungszuges in Bleiberg

Besuch auf dem „Bleiberg“. Wir waren eingeladen, um die Teilnehmer des historischen Besiedlungszuges zum Start ihrer Reise auf dem Gelände der „Mittelalterlichen Bergstadt Bleiberg“ zu begrüßen. Die Teilnehmer machten sich an diesem Tage auf ihre einwöchige Wanderung durch unsere schöne Heimat. Die Grußworte des Markgrafen und unseres Gesandten kamen gut an und die Stimmung war sehr gut. Wir nutzten unseren Besuch, um uns ausgiebig die historisch nachgebauten Häuser anzuschauen und erklären zu lassen. Leider war nur das Wetter nicht auf unserer Seite und zeigte sich wie häufiger dieses Jahr nicht gerade von seiner besten Seite.

August: Festumzug in Tharandt

Unsere Teilnahme am Festumzug 800 Jahre Erst-Erwähnung von Tharandt wurde zu großen Teilen von der Gruppe Domus Tharandt initiiert und organisiert. Wir waren mit Rittern, Edeldamen, Waffenknechten, Knappen und Gesinde vertreten. Durch ein wenig Glück hatten wir dann auch noch einen Musikus, der uns zeitgemäß musikalisch unterstützte. Wahrscheinlich sind wir in diesem Jahr nirgends so viel fotografiert und gefilmt worden, wie hier in Tharandt.

August: Heerlager in Bärnau

Zeitgleich mit den Festumzügen in Dresden und Tharandt fand ein Heerlager im Geschichtspark Bärnau statt, zu dem ebenfalls eine kleine Meißnische Gesandtschaft anreiste. Wir staunten nicht schlecht, als wir das Freilichtmuseum betraten, denn in gerade einmal 5 Jahren seit der Eröffnung ist der Park extrem gewachsen und die Besucher können heute rund 25 Gebäude aus den unterschiedlichsten Epochen bewundern. In dieser Kulisse hielten die Kämpfer der Stadt Eger an beiden Tagen Formationsübungen, Kampftraining und Gefechte ab. Ganz besonders soll hier das Training zusammen mit den Pferden der anwesenden Ritter Erwähnung finden. Mit viel Geduld übten die Reiter ihre Rösser durch die Reihen der Kämpfer zu führen. Eine echte Herausforderung für Mensch und Tier. Am Abend wurde reichlich in der Taverne gefeiert. Die Küchenfeen gaben ihr bestes und so schmausten alle in Heiterkeit. Im nächsten Jahr werden wir auf jeden Fall wieder dem Ruf zum Heerlager Folge leisten.

   

 August: Sommerlager der Militia Nigra

Zum Sommerlager in Purschwitz bei Bautzen erhielten wir eine Einladung der Militia Nigra e.V., welcher wir wieder gerne folgten. Auf dem „Kirchgelände“ durften wir unsere Zelte dieses mal bei bestem Wetter aufbauen. Zum Lager waren auch andere Gruppen angereist und es kamen insgesamt ungefähr 45 Personen zusammen. Am Samstag stand für die Herren eine Kampfübung im Wald an, die sehr viel Spaß bereitete. Auch wurde am Nachmittag die Zeit genutzt und es wurden Lehrgänge in der Handhabung des langen Schwertes und des Dolches durchgeführt. Eine Bogenbahn stand ebenfalls zur Verfügung die rege Verwendung fand. Am Abend wurde bei einem gemeinsamen Mahl, bei dem es an nichts fehlte, der Tag noch einmal „ausgewertet“. Am Sonntag stand dann der Wettkampf der Gruppen gegeneinander an. Tauziehen, Speerwerfen und Bogenschießen standen auf dem Programm und mit großer Freude kann berichtet werden, dass die Mark Meißen als Gesamtsieger hervorging. Es war eine sehr gelungene Veranstaltung und unser Dank geht an die Militia für ihre perfekte Organisation. Gern kommen wir im nächsten Jahr wieder.

August: Historisches Fechten auf Lauenstein

Dieses Jahr waren wir gleich zweimal auf Schloss Lauenstein, als Bestandteil der Schule für historisches Fechten: Saxenstreich. Der erste Termin war die Aufführung des Theaterstückes über den Raub-Ritter Gecko, bei dem wir als Vorprogramm unsere Künste demonstrierten und Fragen interessierter Besucher beantworteten. Der zweite Termin im September war der historische Handwerkermarkt. Wir waren wieder als Vorführ- und Erklär-Gruppe an beiden Wochenendtagen vor Ort. Unsere Ausrüstung konnte angeschaut, angefasst und ausprobiert werden. Zweimal am Tag gab es eine Vorführung, in der wir das breite Spektrum der historischen Kampfkünste vom Ringen, über Dolchtechniken, den Kampf mit dem langen Messer, Fechtstücke mit der Fechtfeder, bis hin zum Einsatz des Kurzspeeres den Besucher vorstellten. Auch der Markt war wieder in der gewohnt guten und abwechslungsreichen Weise gefüllt. Allerlei Handwerker zeigten ihre Kunst und standen bei Fragen gern Rede & Antwort.

 

Oktober: Turnier der Edelen

Das Turnier edler Familien ist unser Saisonabschluss und fand das zweite Mal auf der Burg Querfurt statt. Dort stimmt die Kulisse zu 100 Prozent und es ist eine Freude, hier das Turnier abzuhalten. Die Veranstaltung ist sehr abwechslungsreich und gut organisiert. Es gab Turniere in verschiedenen Disziplinen darunter: Axt werfen, Bogenschießen, Brückenkampf, Helmzierschlagen, Speerwerfen, Kampf Mann gegen Mann mit Schwert & Schild zu einer Hand und den Bänderkämpf. Mit Stolz möchte ich erwähnen, dass wir in zwei Disziplinen sogar den Sieg holen konnten. Die Sieger aus unsere Gruppe erhielten den besonderen Dank des anwesenden Markgrafen von Meissen. Dieser war anwesend um ein Treffen mit dem böhmischen König abzuhalten, was leider aus unterschiedlichen Gründen nicht zustande kam.

 

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