Rückblick 2010

2010 gab es in unserer Gruppe eine weitere Hochzeit. Claudia und ihr Johannes sagten JA. Die Feier fand in rustikalem Ambiente im Forsthaus in der Dresdner Heide statt. In mittelalterlicher Gewandung und wiederum begleitet vom wundervollen Spiel von Stefan Weyh verbrachten wir gemeinsam den Abend.

Zum zweiten Mal Weesenstein. Dieses Jahr ging es um den Vertrag von Eger aus dem Jahre 1475. Unabhängig dieses Mottos sind aber immer Gruppen aller Zeiten vertreten und so zeigten wir unser Hochmittelalter. Einzig André und Ralf, deren Herzen auch fürs Spätmittelalter schlagen, haben sich früher schon einmal für ein Historienwochenende mit „hôchmúot“ eine spätmittelalterliche Gewandung genäht und zeigten sich in dieser. Dieses Jahr bei Sonnenschein wurde wieder gekocht und Handwerk gezeigt wie letztes Jahr. Die Frauen hatten sogar in 1-2 freien Minuten Gelegenheit sich mit kleinen Näharbeiten zu beschäftigen und auch hier bei Interesse Auskunft gegeben, während die Männer zusammen mit Andreas Jacob von der Schule für historische europäische Kampfkünste „Gladiatores“ in Jena ihr Können in der Vorführung einer historischen Schwertkampfschule zeigten.

Und natürlich zogen wir wie jedes Jahr am ersten Wochenende im Juni auf die Brandenburg nach Thüringen. Dieses Jahr wieder mit Publikum, Schauspielen, Turnier und Schlacht im Burggraben zu Fuße der Burgruine. Das Thema dieses Jahres hieß: Heinrich Raspe und seine Wahl zum deutschen Gegenkönig im Jahre 1246. Wir wirkten zusammen mit den anderen Gruppen an den Schauspielen mit und kämpften, allerdings gegen Heinrich Raspe, im Burggraben an der Seite Friedrichs II. Erstmals fanden dieses Jahr am Lagertisch 25 Personen Platz und wurden mittelalterlich verköstigt. Es gab unter anderem leckeren Hasenpfeffer und Lombardische Suppe – natürlich wieder alles nach original überlieferten Rezepten. Mit dieser Essensmenge erreichten wir allerdings auch das Maximum an Kochkraft, denn unsere Töpfe fassen einfach nicht mehr. Aber ein schönes Gefühl wenn alle satt werden und dann noch sagen, dass es geschmeckt hat. Das war für uns Köchinnen das Highlight.

Auch dieses Jahr waren wir wieder zusammen mit den „Freien von der Karlshöhe“ am Programm zur Buchpremiere von Sabine Ebert beteiligt. Das 4. Buch der Hebammen-Reihe „Der Fluch der Hebamme“ hatte wieder in der Nikolaikirche seine Premiere. Vor der Lesung stellten wir eine hochmittelalterliche Tischszene dar und zeigten in diesem Zusammenhang dem zum Vorjahr noch größer gewordenen Publikum, einige höfische Riten bei Tisch. Die Handwaschungszeremonie eines hohen Gastes mittels einer Aquamanile – eines tiergestaltigen Ausgießgefäßes, eine Schenkenzeremonie – beim Servieren von neuem Wein durch den Mundschenken – und das Servieren einer „Raffinesse“ – einer besonderen Speise, die man servierte, um die Gäste zu beeindrucken. Am Ende präsentierten wir noch einige Lebensmittel, die man im 12. und 13. Jahrhundert noch nicht zur Verfügung hatte.
Fotos: Patrick Künzel. Vielen Dank für die freundliche Genehmigung.

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