Gnandstein – Ein Blick auf unser Besucherprogramm

Für das letzte Oktoberwochenende stand, wie nun schon ein paar Jahre, der Saisonabschluss in Gnandstein auf dem Plan. Da wir hier immer ein recht umfangreiches Besucherprogramm für die Burg bieten, wollen wir die Gelegenheit nutzen, euch dieses hier vorzustellen.

Immer beliebt und nicht nur in Gnandstein dabei sind das Skriptorium und die Alltagsgegenstände. Unsere Alltagsgegenstände zeigen ein breites Spektrum von im täglichen Leben gebrauchten Gegenständen wie Kamm und andere Körperpflegemittel, Lederschuhe oder nadelgebundene Handschuhe, Nähzeug und Gebendenadeln oder auch ritterliche Gegenstände wie Sporen. Aba von Radeberg zeigt am Skriptorium, wie mit (Gänse-)Feder und Eisen-Gallus-Tinte auf Pergament in karolingischen Minuskeln geschrieben wurde. 

Alltagsgegenstände, erklärt von Gertrud
Am Skriptorium beim Inspizieren der Galläpfel

Das Alimentarium zeigt, welche Lebensmittel im Hochmittelalter in Mitteleuropa verfügbar waren, bevor diese bei uns im Topf landen. Regelmäßig führen die eher ungewöhliche Zutaten wie Buchweizen (kam bei uns mit Speck-Sahne-Erbsen zum Mittag in die Schüssel), Reis (aus dem wir gerne Blanc Manger zubereiten, wenn es etwas festlicher sein darf) oder Ackerbohnen (auch bekannt als Dicke Bohne, Pferdebohne oder Puffbohne und die am meisten genutzte Hülsenfrucht des Mittelalters) zu interessanten Gesprächen mit Besuchern.

Das Alimentarium. In die Säcke darf gerne zum Fühlen hineingegriffen werden.
Zu den Speck-Sahne-Erbsen mit Buchweizen gibt es gebratene Eier.

Gnandstein bietet mit seinem geschützten Zwinger eine gute Gelegenheit, eine kleine Bogenbahn aufzubauen, die regen Zuspruch erhält. Auch eine Modenschau durch die Jahrhunderte, vom 12. Jahrhundert mit langen Hängeärmeln und reich verziert mit Stickerei oder Borten, über das 13. Jahrhundert mit dem eher verhüllenden und schmucklosen Surcot, zum 14. Jahrhundert mit seinen vielen Knöpfen, darf nicht fehlen.

Die Bogenbahn in der Zwinger“sackgasse“.
Mode durch die Jahrhunderte.

Zum Hinsetzen im wettergeschützten Palas der Burg haben wir verschiedene mittelalterliche Motive zum Ausmalen und entweder das Fingerloopen oder Engelfilzen dabei. Beim Fingerloopen entstehen aus Garnschlaufen Bänder mit verschiedensten Mustern für die unterschiedlichsten Anwendungszwecke, wie z.B. dem Anbinden der Beinlinge an die Bruche oder für Almosenbeutel. Auch als bunte Armbänder sind fingergeloopte Bänder gut geeignet und finden regen Zuspruch bei Besuchern.

Ausmalen verschiedener mittelalterlicher Motive und unserer Wappen.
Aussuchen der Farben fürs Fingerloopen.
Jetzt ist ein bisschen Fingerfertigkeit gefragt, damit ein Band entsteht.

Tatkräftig unterstützt wurden wir dieses Jahr von den Wettiner Löwen, die zusammen mit unseren Rittern und den Mitgliedern von Saxenstreich Schwertkampf vorgeführt und erklärt haben und uns den Abwasch abgenommen haben.

Lanzenkampf Saxenstreicher gegen Wettiner Löwe 😉
Abwasch – des Wetters wegen in der modernen Küche der Burg.

Nächstes Jahr werden wir Gnandstein wegen Baumaßnahmen nicht besuchen können, aber wir freuen uns schon auf 2027.

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