Museumsdorf Düppel – Die Kämpfer berichten

Wie im Blogeintrag des Küchenteams bereits angekündigt, folgt nun der Bericht über das Treiben der Knappen, Waffenknechte und Ritter im Musemsdorf Düppel zu Pfingsten.

Nach einem reichhaltigen Frühstück an der großen Tafel haben die Kämpfer der Mark Meissen Rüstungen und Waffen aus dem Zeltlager hervorgeholt und auf Ständern für die Besucher des Museumsdorfes  drapiert. Diese konnten das gesamte Pfingstwochenende begutachtet und die Waffen auch geschwungen werden. Helme, Handschuhe, sogar Kettenhemden konnten anprobiert werden. Zu den nachfolgenden Programmpunkten haben wir unsere Ausrüstung natürlich selbst angezogen.

Die Waffenständer mit Publikum

Punkt 11 Uhr rief der Waffenmeister die Waffenknechte und Ritter zu gerüsteten Kämpfen auf. Unsere Knappen versorgten die Kämpfer mit ausreichend Wasser, um der sommerlichen Hitze zu trotzen. Gezeigt wurden dem Publikum auf der Ochsenwiese Mann gegen Mann Kämpfe nach Turnierregeln – dabei sind Stiche, Zwerchhäue (quer geschlagene Häue mit dem Schwert an die Schläfen des Gegners) und Angriffe unter die „Gürtellinie“ verboten.

Je nach Vorliebe und Können des Kämpfers wurde zum Einhandschwert, Streitkolben und Schild, oder zum Speer gegriffen. Alles mit authentischen Waffen und Rüstungen, allerdings verwenden wir Plattenhandschuhe aus dem 14. Jahrhundert statt Kettenhandschuhen, um das Verletzungsrisiko zu verringern.

 

 

 

Rüsten für den Schaukampf

Anschließend präsentierten die Ritter mit Schild eine Formation, den sogenannten „Schildwall“, um eine geschlossene Verteidigungsmauer zu bilden und das Vorrücken des Gegners zu verhindern. Dabei werden die eigenen Reihen aber auch vor Reiterangriffen und Pfeilbeschuss geschützt und können gesichert vorrücken. In zweiter Reihe stehen dabei Speerkämpfer, die gut geschützt hinter dem Schildwall den Gegner angreifen konnten. Auch das Aufbrechen dieser Formation wurde dem interessierten Publikum gezeigt.

 

Die Formation hat sich aufgelöst

Nach einem leckeren Mittagessen sowie einer Modenschau, die zeigte, was das Gesinde, das Bürgertum sowie die Edelleute im 12. und 13. Jahrhundert getragen haben, zog ein Teil der Lagernden auf den Dorfplatz, um einige historische Tänze zu präsentierten. Später begaben sich die Kämpfer erneut auf die Ochsenwiese. Diesmal zeigten sie ungerüstet überlieferte Kampftechniken (natürlich in einem Trainingsrahmen) „bis zum Tod“.

 

Mann gegen Mann

Strukturiert wurden die Techniken nach verschiedenen „Mensuren“, also Abständen zwischen zwei Trainingspartnern. Begonnen wurde mit der engsten Mensur im Ringkampf, welcher auch die Grundlage des historischen Schwertkampfs darstellt. Ausgehend davon wurde der Abstand immer weiter erhöht. Es folgten Verteidigungen gegen Fauststöße und Dolchstiche. Anschließend zeigten die Kämpfer Angriffe und Verteidigungen mit dem Einhandschwert und Schild sowie mit dem „Langen Schwert“. Abschließend wurden Techniken mit dem Speer gezeigt. Die Zuschauer erhielten einen Einblick in Kampftechniken mit und ohne Waffen, fernab davon, was man aus Filmen und Videospielen kennt.

 

 

 

Knappenausbildung: erst eindrehen

 

 

und dann zu Boden werfen

Zwischen den Vorführungen begleiteten die Waffenknechte die Edlen Damen sowie deren Hofdamen auf Besorgungen und Ausflügen ins Dorf, um für deren Schutz zu sorgen. Hierüber werden die Damen bei Gelegenheit noch berichten.

Gegen Abend rief der Waffenmeister auf, Rüstungen und Waffen wieder für die Nacht sicher im Zelt zu verstauen, da ein Überfall des Lagers unwahrscheinlich erschien.

Alle drei Öffnungstage des Museumsdorfes Düppel haben die Kämpfer, bis auf ein paar blaue Flecken, alle Turnierkämpfe und Trainingseinheiten verletzungsfrei überstanden. Und das ist ja das Wichtigste. Neben einem gut unterhaltenen Publikum haben unsere Knappen, Waffenknechte und Ritter viele Kampftechniken ausprobiert und bereits Bekanntes wiederholt und verinnerlicht.

Liebe Grüße von den Waffenknechten Ludwig und Thomas

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