Zu Pfingsten zog es die Mark Meissen Reisegesellschaft in das Museumsdorf Düppel in Berlin-Zehlendorf. Mit Blick auf die Schafherde, bewacht vom Ochsen Max, schlugen wir unser Lager auf und erstmals konnten wir uns einen richtigen Küchenbereich inklusive eigenem Baldachin einrichten.


Am Samstag nach dem Frühstück wurde also die Küche ordentlich angeheizt, es standen Ackerbohnen und Erbsen mit Speck und gekochtem Buchweizen auf dem Plan. Ein leckeres und schnelles Mittagessen, das allen geschmeckt hat.


Nach dem Abwasch ging es weiter mit den Vorbereitungen fürs Abendbrot. Mehrere Hirschkeulen mussten angebraten und dann zu Gulasch geschnitten werden. Parallel dazu wurden Möhren und Pastinake für die Gemüsebeilage geschnippelt und Brot in Würfel geschnitten, um später zu Brotklößen verarbeitet zu werden.



Das Küchenpersonal hatte seine Mühe, neben dem Kochen auch noch darauf aufzupassen, dass die Herrin von Landsberg nicht bei der Küchenarbeit half, sondern sich auf Absprachen und Kosten beschränkte.


Am Sonntag mussten wir mit den Vorbereitungen fürs Abendbrot schon nach dem Frühstück anfangen, wir hatten Grüne Eier geplant und die sollten ein bisschen ziehen. Dafür haben wir uns tatkräftige Hilfe geholt, zwei Pagen und eine Hofdame pellten fleißig die Eier für uns, während wir die Petersilie und die Senfkörner zerkleinerten und mit Honig und Apfelsaft verrührten.


Während die Eier zogen, verarbeiteten wir die Reste vom Abendbrot als Mittagessen. Die übrig gebliebenen Brotklöße wurden in Scheiben geschnitten und angebraten, Gulasch und Gemüse mussten wir nur warm machen. Als alle Brotkloßscheiben gebraten waren, landeten Arme Ritter als Nachtisch in den Pfannen.


Für das Abendbrot mussten nun noch Hackbällchen mit zerkleinerten Mandeln geformt und gebraten werden, und dann mit den Grünen Eiern, Brot und Käse angerichtet zu werden. Dann konnte die Herrin von Landsberg nach der Begutachtung der Knappenausbildung auch dieses Abendbrot abnehmen.


Für den Montag hatte sich Hoher Besuch angekündigt, wir holten also den wertvollen Reis, den guten Schinken, die kostbaren Mandeln, den vorzüglichen Honig und den prachtvollen Ingwer heraus, um alles in frischer Ziegenmilch zu einem köstlichen Blanc Manger zu verarbeiten. Rechtzeitig vor dem Einzug der Herrschaften waren wir mit dem Kochen fertig und konnten alle satt und zufrieden machen.


Ein anstrengendes, aber schönes Wochenende in der Küche liegt nun hinter uns. Wir hatten beim Kochen viele interessante Gespräche mit den Besuchern des Museumsdorfes und wir freuen uns auf weitere kulinarische Experimente in den nächsten Lagern.

Neben dem Küchenteam waren natürlich auch Ritter, Knappen und Waffenknechte, Hohe Damen und Hofdamen Teil der Reisegesellschaft und haben sich nicht nur verköstigen lassen. Über deren Tätigkeiten bei der Unterstützung des Museumsdorfes Düppel berichten wir ein andernmal.
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