Die Entwicklung der Rüstungen und Waffen im Zeitraum von 1150 bis 1250
Ritter um 1150 Ritter um 1250
Diese Berichte sollen einen Einblick über die Rüstungen und Waffen in der von uns dargestellten Zeit von 1150 bis 1250 geben. Ich beziehe mich dabei hauptsächlich auf folgende Quellen:
Ulrich Lehnart ,, Kleidung und Waffen der Früh-und Hochgotik´´,
Gösta Ditmar-Trauth ,,Rüstung Gewandung Sachkultur des Deutschen Hochmittelalters ´´
Jan Kohlmorgen ,,Der Mittelalterliche Reiterschild´´
Thomas Laible ,,Das Schwert´´
Ausstellungskatalog zur Rheinland-Pfälzischen Landesausstellung ,,Die Kreuzzüge´´ 2004
David Nicolle, Terence Wise ,,Kreuzritter´´
Bildquellen wie den Hortus Deliciarum, Codex Manesse, Maciejowski-Bibel, die Bronzetür der Sophienkathedrale in Nowgorod und weitere.
Im 12. Jahrhundert wurde die Qualität und Anzahl der Buchmalereien und der Miniaturen in Handschriften sehr viel besser und die Zahl auswertbarer Darstellungen nahm zu. Daher ist es heute möglich, ein ungefähres Bild der militärischen Ausrüstung des 12. und 13. Jahrhunderts zu rekonstruieren. Natürlich sind dies nur kleine Zeitfenster und keine hundertprozentigen Belege, aber da es nur wenige Fundstücke gibt und Zeitreisen leider nicht möglich sind, werden sie wohl unsere einzigen Belege bleiben. Viele Darstellungen kann man unterschiedlich interpretieren und sicher spielt auch die geographische Lage innerhalb Europas eine große Rolle. Aber diese Übersicht erhebt nicht den Anspruch, vollkommen authentisch und fehlerfrei zu sein, sondern sie lässt Raum für Diskussionen. Auch die Bezeichnungen der Ausrüstungsteile und Waffen erhebt nicht den Anspruch auf Authenzität, sondern entsprechen im Wesentlichen dem heutigen Sprachgebrauch. Aber diese Miniaturen, Buchmalereien und Skulpturen ermöglichen uns, wie einmal der Historiker Prof. Gert Melville zu sagen pflegte: ,,Einen Hauch des Mantels der Geschichte zu spüren´´.
Wie sahen sie nun aus, die Waffen und Rüstungen in dem von uns dargestellten Zeitraum von 1150 bis 1250? Dazu muss man sagen, dass sich die Art der Ausrüstung innerhalb der Stände stark unterschied und dass man sie in vier Gruppen unterteilen kann:
- Der Ritterliche Adel
- Sergenten unterschiedlicher sozialer Abstammung zu Pferde
- Kriegsknechte/Reisige der Infanterie
- Bauern und freie Stadtbewohner, die in Kriegszeiten zum Kriegsdienst verpflichtet werden konnten.
Ein Ritter besaß in der Regel drei Pferde, ein Kampfross, ein Marschross und ein Tragtier und war je nach persönlicher finanzieller Lage ausgerüstet.
Ein Sergent musste sich oft nur mit einem Pferd begnügen und da er außer seinem Sold kein Einkommen hatte, erhielten er seine Ausrüstung von seinem Dienstherren. Die Ausrüstung war ähnlich denen der Ritter, nur von geringerer Qualität.
Zur Gruppe der Kriegsknechte zählen die komplette Infanterie, die Armbrust-und Bogenschützen und Bedienpersonal für das Kriegsgerät. Deren Ausrüstung war recht einfach gehalten und sie bildeten zusammen mit den Sergenten den größten Teil der Heere.
Die Ausrüstung der Hilfstruppen war natürlich noch einfacher, kaum geschützt mit primitiven Waffen wie Äxten, Messern und Sensen ausgerüstet.
Bei den nachfolgenden Bildern sind Teile unserer Ausrüstung und Waffen abgebildet, sie sollen einen kleinen Einblick in die militärische Welt des 12. und 13. Jahrhunderts geben. Wenn man diese Abbildungen anklickt öffnet sich ein jeweils dazugehöriger Bericht mit Fotos und historischen Abbildungen als Quellen.
Text: tf
Kettenhemd | Schwerter |
Gambeson | Kettenbeinlinge |
Helme | Sporen |
Schild | Wappenrock |
Fernwaffen | Axt und Dolch |
Lanze | Fußspieß |