Botho von Ileburg

Die Herren von Ileburg

Botho von Ileburg

Botho von Ileburg

Das Geschlecht derer von Ileburg (in unterschiedlichen Schreibweisen: Ylburc, Hilburch, Ileburg) ist als Stammliste ab 1170 beginnend mit Konrad von Ileburg nachweisbar. Die Herkunft jedoch ist in einem Vasallengeschlecht der Wettiner zu finden. 1156 ist ein Ulrich castellanus de witin mit seinen Söhnen Ulrich, Conrad und Egilof urkundlich nachweisbar. Während der erstgeborene Sohn Ulrich und dessen Nachfahren weiterhin um Wettin ansässig sind und später den Titel von Burggrafen führen, ist im zweitgeborenen Sohn Konrad der Ahnenherr der Ileburger zu sehen.

Nachdem das Grafengeschlecht der Ileburger mit dem Tod Dietrich Graf von Landsberg und Ileburg ausstirbt, fällt die Herrschaft an die ihnen verwandte meissnische Linie der Wettiner. 1170 setzt Markgraf Otto den oben erwähnten Konrad (urkundl. 1156- 1181) als Vogt über die Herrschaft Ileburg ein. Seit diesem Zeitpunkt führt Konrad nicht mehr den Namenszusatz von Wettin sondern nennt sich fortan von Ileburg.

Den ursprünglichen Rang der Familie zu bestimmen gestaltet sich schwierig. Während Ulrich castellanus de witin zusammen mit seinen nicht namentlich genannten Brüdern Conrad und Egilof in einer Urkunde vom 28. Mai 1178 als nobiles geführt wird, ist Conrad von Ileburg in einer Urkunde vom 28. Juli 1181 im Gegensatz zu seinem ebenfalls genannten älteren Bruder Ulrich, Burggraf von Wettin, unter den Ministerialen genannt. Conrad von Wettin sowie seine Söhne Botho (urkundl. 1191 – vor 1230) und Otto (urkundl. 1199 bis 1241) werden mal unter den nobiles aufgeführt, mal unter den Ministerialen.

Botho und Otto von Ileburg, die Söhne Konrads, führen beide den Titel des Vogts von Ileburg. Der Nachwelt sind sie durch die Gründung des Klosters Marienstern (früher Güldenstern) im Jahre 1228 in Mühlberg an der Elbe in Erinnerung geblieben. Beide, wie auch ihre Nachfahren schenkten dem Kloster regelmäßig Dörfer und andere Besitzungen.

Otto hatte nachweislich zwei Söhne, Otto (urkundl. 1241-1295) und Botho von Ileburg (urkundl. 1245-1287/88). Die Familie ist in und um Ileburg, Übigau, Wahrenbrück, Liebenwerda und Mühlberg begütert. 1253 wird Botho auch als Vogt von Torgau bezeichnet. Aus einer Urkunde seines Sohnes Otto (genannt der Jüngere) wissen wir, dass Botho mit Adelheid, wahrscheinlich aus dem Geschlecht der Schenken von Landsberg, verheiratet war.

Frühe Zeugnisse der Familie zeigen sich nicht nur in ihrem Hauskloster Marienstern, sondern auch auf den Quedlinburger Wappenkästchen ist das Wappen der Ileburger zu sehen. Zudem sind mehrere Siegel des 13. Jahrhunderts erhalten die auch über die Entwicklung des Familienwappens Auskunft geben. Botho führte im Unterschied zu seinem Vater Otto von Ileburg achtstrahlige Sterne im Wappen, während sein älterer Bruder Otto im Unterschied zum Vater der Löwen gespiegelt im Wappen führte.

Die Besitzungen der Familie erweiterten sich zunächst im meissnischen Gebiet und im ausgehenden 13. Jahrhundert sind erste ritterbürtige Vasallen im Dienste der Ileburger nachweisbar. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts verkauften die Herren von Ileburg jedoch, sicher nicht ohne Druck, ihre Besitzungen in der Markgrafschaft Meißen und siedelten zunächst in die Lausitz und weiter nach Böhmen über. Einzelne Familienmitglieder sind auch in den Diensten der Markgrafen von Brandenburg nachweisbar. Aus der lausitzer bzw. der ostpreußischen Linie gehen die späteren Grafen zu Eulenburg hervor. Die Familie besteht bis heute.

Quellen:
Diplomatarium Ileburgense : Urkunden-Sammlung z. Geschichte u. Genealogie d. Grafen zu Eulenburg; George Adalbert von Mühlverstedt; Magdeburg, 1877
Vasallengeschlechter der Markgrafen zu Meissen; Clemens Hausen, Berlin, 1892
Wikipedia Eulenburg (Adelsgechlecht)
Mitteldeutsche Beiträge zur deutschen Verfassungsgeschichte des Mittalters; von Walter Schlesinger; S.94
Entwurf Einer Urkundlich-Pragmatischen Geschichte des Gesammten Pleisnerlandes; von Karl Limmer
Pagus Neletici et Nudzici, oder … diplomatisch-historische Beschreibung des zum … Hertzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Creyses, und aller darinnen befindlichen Städte, Schlösser, Band 2

Text: André L.

" "