Bertha von Schönburg

Die Herren von Schönburg

Wie bereits bei den Schönbergern ausgeführt, scheint es im Ursprung der Geschlechter von Schönburg und von Schönberg Überschneidungen zu geben. So verwundert es nicht, dass auch bei den Schönburgern Hugo de Sconenberg als Ahnherr angegeben wird. Mit Hugo († nach 1172), der Truchsess des Bischofs von Naumburg gewesen sein soll, beginnt die Ahnenreihe. Mit seiner Frau, genannt Walperga, hatte er fünf Söhne: Hermann I. († nach 1186), Konrad († 1186), Hugo († 1197), Bodo († 1217) und Albrecht († 1217). Der Sohn Hermann I. von Schönburg ist Hermann II. († nach 1224) und dessen Sohn ist Hermann III. († nach 1238). Hermann III. war mit Gertrud von Kamenz († nach 1218) verheiratet und hatte drei Kinder. Friedrich I. († 1291), der mit einer Tochter des Hauses von Colditz verheiratet war, Bertha von Schönburg (um 1210 – 1258) und Agatha (um 1220 – 1247). Berthas Gatte war Otto von Gersdorff (um 1200 – 1259) und Agatha war mit Günther von Crimmitschau (um 1220 – 1288) verheiratet, der vor Volrad von Colditz bis 1247 Landrichter des Pleißenlandes war.

Friedrich I. hatte zahlreiche Kinder: Hermann IV. († 1301), Friedrich II. († 1299), Friedrich III. († 1310), Agatha (II.) († 1280), Dietrich I. († 1317) und Heinrich I. († 1309). Friedrich III. war mit Mechthild von Plauen – Gera († nach 1309) verheiratet und hatte ebenfalls viele Kinder. Hermann IV. von Schönburg hatte eine Gemahlin Namens Sophie von Lobdeburg und deren Kinder sind Friedrich IV. von Schönburg – Crimmitschau († nach 1347) und Kunigunde von Schönburg († nach 1317). Friedrich IV. war mit Agnes von Kittlitz verheiratet und Kunigundes Gatte hieß Johann von Senftenberg. An dieser Stelle unterbreche ich die Aufzählung der Ahnenreihe, die noch endlos weiter ginge.

Die Schönburger beteiligten sich, wie alle anderen Adelsgeschlechter auch, am Ausbau und an der Besiedlung des Pleißenlandes. Als Ausgangspunkt dienten dabei ihre Burgen Glauchau und Lichtenstein, die Ende des 12. Jahrhunderts erbaut wurden. 1233 gründeten sie das Hauskloster in Geringswalde und durch die Schwächung des Königtums strebten sie nach dem Aufbau einer eigenen Landesherrschaft. Durch den Expansionsdrang der Wettiner waren die Schönburger (wie viele andere Adelsfamilien auch) dazu gezwungen, sich unter die Lehnshoheit der böhmischen Krone zu begeben. In den darauffolgenden Jahrhunderten erweiterten sie ihre Besitzungen um Crimmitschau, Stollberg, Waldenburg, Hartenstein usw. Sie betrieben sächsische Politik und stiegen im Laufe der Zeit in der Gesellschaft auf: 1700 Reichsgrafen, 1790 Reichsfürstenstand für Otto Carl Friedrich und die Linie Schönburg – Waldenburg. 1740 wurden die Schönburgischen Besitzungen in den sächsischen Territorialstaat eingegliedert, unter Beibehaltung eines Sonderstatus bis 1878. Die Schönburger beteiligten sich am Silberbergbau und an der Steinkohleförderung und Begleiteten in der sächsischen Armee, im Gesandtschaftswesen und am sächsischen Hof einflussreiche Ämter. Sie gründeten Städte und ließen zahlreiche Schlösser, Burgen, Kirchen und öffentliche Gebäude erbauen. Die Schönburger gehörten zu den meistbegüterten Adelsgeschlechtern in Sachsen und wurden 1945 enteignet.

Text: Ralf Jung

Quellen:

genealogy.euweb.cz/schonburg/schonburg1.html
dirkpeters.net

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