Die Herren von Heinsberg

Mathilde (Mechthild) von Heinsberg entstammt einem einflussreichen Geschlecht vom Rhein, dessen bedeutendstes Mitglied zu ihren Lebzeiten der Erzbischof von Köln und Erzkanzler Philipp von Heinsberg war.

Ihr Geburtsjahr ist nicht bekannt. Sie heiratete 1159 Dedo Graf von Groitzsch, den drittältesten Sohn des einstigen Markgrafen von Meißen und der Ostmark (Lausitz), Konrad (später genannt der Große), der 1157 seiner weltlichen Ämter entsagt und seine Ländereien an seine fünf Söhne verteilt hatte.

Dedo baute Rochlitz zum Herrschaftssitz aus und war im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Otto – dem nunmehrigen Markgrafen von Meißen – aktiv an vielen Hoftagen und Heerfahrten des Kaisers Barbarossa beteiligt, so das Mathilde Zeitzeugin vieler bedeutender Ereignisse wurde.

Nach dem Tod seines Bruders Dietrich von Landsberg wurde Dedo Markgraf der Ostmark und Mathilde damit Markgräfin. Sie hatten sechs Kinder, die fast alle noch bedeutend für die sächsische bzw. deutsche Geschichte werden sollten:

  • Konrad von Landsberg wurde nach dem Tod seines Vaters Markgraf der Ostmark und war zeitweise (als 1195 nach dem Tod Albrecht des Stolzen Kaiser Heinrich VI. die Mark Meißen als erledigtes Reichslehen einzog) der Älteste des Hauses Wettin und der Einzige im Rang eines Reichsfürsten
  • Dietrich: Graf zu Sommerschenburg und Groitzsch, dann Probst zu Magdeburg
  • Philipp: Propst zu Xanten
  • Goswin sowie
  • Tochter Agnes wurde Gräfin von Andechs und Meran und Verwandte der Heiligen Elisabeth

Mathilde starb 1189 und wurde im Augustiner-Chorherrenstift in Zschillen (heute Wechselburg) beigesetzt, das ihr Gemahl Dedo gegründet hatte. Der folgte ihr bald darauf, und seine Todesumstände sorgen heute noch für Verwunderung: Weil ihm seine außerordentliche Leibesfülle hinderlich war, um den Kaiser nach Apulien zu begleiten, ließ er sich das Bauchfett operativ entfernen und starb – wenig überraschend – an den Folgen des Eingriffs am 16.9.1190.

Text: Sabine Ebert

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