Die Sporen

Seit dem 11.Jahrhundert gehörten die paarweise getragenen Stachelsporen zum Führen und Antreiben des Pferdes zur Standartausrüstung eines Ritters. ,,Vom Sporn getrieben jagen die raschen Pferde dahin´´ Albert von Aachen ,,Chronik des ersten Kreuzzuges´´ um 1103.

Der Umgang mit ihnen verlangt viel reiterische Erfahrung und Können, denn man konnte mit ihrem Dorn ein Pferd bei zu heftigem Einsatz schwer verletzen oder bei ,,unbeabsichtigtem´´ Einsatz das Tier zu einer ungewollten Reaktion veranlassen. Man musste sie sich, wie das Sprichwort es auch sagt ,,erst verdienen´´. Reiten war ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung der Knappen und erst wenn die Ausbildung abgeschlossen und man wirklich in der Lage war, ein Pferd in jeder Lage zu beherrschen, bekam man seine eigenen Sporen mit der Erhebung in den Ritterstand überreicht. Da nicht jeder Knappe Ritter wurde, denn dazu war auch ein gewisser finanzieller Aufwand nötig und da auch Sergenten auf Pferden eingesetzt wurden, ist nicht klar, ob auch sie Sporen tragen durften. Sporen waren somit, gemeinsam mit dem Schwert, Symbole der Ritterlichkeit. Sie wurden sogar mit ins Grab gelegt, wie die Philipps von Schwaben im Dom zu Speyer, die heute im Dommuseum zu sehen sind.

Im 12. und 13. Jahrhundert hatten die Sporen einen geschweiften Bügel und einen kurzen Dorn in Form einer gestielten Pyramide, ab Ende des 13. Jahrhunderts statt der Pyramide ein Rad mit spitzen Enden. Sie wurden in Höhe der Knöchel mittels Riemen und Schnalle befestigt. Die meisten werden wohl aus Eisen gewesen sein, aber es gab auch Funde wertvoller Sporen aus Bronze, Silber oder solcher, die mit Goldblech verkleidet waren und dazu Verzierungen aufwiesen. Eine Regel der Templer von 1129 verbot das Tragen solcher wertvoller Sporen, da sie dem Armutsideal dieses Ritterordens widersprachen.

Sporen im Hortus Deliciarum Ende 12. Jhd. Sporen Jenaer Handschrift 1157
Sporen in der Maciejowski Bibel
Sporen am Bamberger Reiter um 1250
Radsporen Wolfram von Eschenbachs
Codex Manesse 2. Hälfte 13. Jhd.

Text: tf

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