Torgelow nutzen wir immer gerne, um neue Sachen auszuprobieren. Den Anfang machen das Wachssiegel mit Siegelschnur an der Plica einer Radeberger Urkunde von 1233.
Als erstes versuchen wir, dem Verlauf der Siegelschnur zu folgen, die die Plica zusammen hält.
An einem Stück Pergament probieren wir das Falten und Schlitzen der Plica aus. Aus miteinander verdrehten Leinenfäden entsteht die Siegelschnur.
Dann kommt das Wachs an die Reihe. So weit erwärmt, das es mit der Hand formbar ist, wird es in eine längliche Dreiecksform mit abgerundeten Ecken gebracht. Dann wird die Siegelschnur eingelegt und mit einer weiteren Wachsschicht im Siegel eingeschlossen.
Da wir das Radeberger Siegel nicht zur Hand haben, probieren wir den Siegeldruck an einer runden Form mit dem Schönfelder Siegel aus.
Das Ergebnis stellt uns noch nicht zufrieden, der Abdruck ist kaum zu sehen.
Wir werden mit weiteren Zusätzen im Wachs experimentieren, bevor wir Plica, Siegelschnur und Wachs zusammenbringen.
Damit für weitere Tätigkeiten mit Wachs die Haare nicht im Weg sind, heißt es erstmal Haare machen.
Nach dem Fund einer Moorleiche werden die Haare in zwei Stränge geteilt und mit Band fest umwickelt.
Jeder Strang wird dann nach oben an den Haaransatz gelegt und mit einer stumpfen Nadel festgenäht.
Damit wir nun schneller zum nächsten Projekt mit Wachs übergehen können, haben wir das Ganze nun noch optimiert.
Dann können wir uns um das Wachs kümmern und dieses erwärmen, bis es flüssig ist.
Das flüssige Wachs wird dünn auf einem nassen Ledertuch verteilt und dann abgezogen.
Nach dem eventuellen Begradigen der Ränder wird ein Docht eingerollt.
Fertig ist eine Kerze.