Letzte Woche waren wir mit vier Mitgliedern der Mark Meissen 1200 auf einer etwas anderen Veranstaltung. Pünktlich fünf Minuten nach dem Klingeln stürmte Tammo von Schönfeld in voller Rüstung den Unterichtsraum der 6. Klasse der Rudolf-Härtwig-Schule in Oschatz, im Gefolge Aba von Radeberg, Botho von Ileburg und Magd Dana.

Nachdem wir dem Ritter von Schönfeld aus seiner Rüstung und in die Alltagsgewandung geholfen hatten, erzählten und zeigten wir den Schülern weitere Details zu unseren Gewandungen, rechneten aus, wie teuer ein Kleid heute wäre, wenn man es mit mittelalterlichen Mitteln von der Schafwolle bis zum fertigen Kleid herstellen müsste und liessen die Schüler raten, welche Lebensmittel aus unserem Korb es wohl damals schon gegeben hat und welche nicht.

Für Erstaunen sorgte unsere Erzählung, wie und worin Jungen und Mädchen ausgebildet wurden und welche „Karrierechancen“ es vor allem für Mädchen damals gab. Als Junge mit sieben Jahren schon das Elternhaus zu verlassen, um zum Pagen und später Knappen und Ritter ausgebildet zu werden, ist aus heutiger Sicht genauso unvorstellbar wie als Mädchen „nur“ Haushaltsführung und Handarbeiten zu erlernen und maximal im Hintergrund des Ehemannes oder in einem Kloster wirken zu können.

Eine Auswahl an typischen Gegenständen des Mittelalters zum Anfassen ...
Eine Auswahl an typischen Gegenständen des Mittelalters zum Anfassen …
... und natürlich auch anprobieren.
… und natürlich auch anprobieren.

Auch zum Rumgeben und Anfassen hatten wir einige unserer Ausrüstungsgegenstände mitgebracht, um zum Ende der Geschichts(doppel)stunde den Schülern noch die Möglichkeit zu geben, gezielt Fragen zu stellen oder auch mal wie ein Ritter ein Schwert zu ziehen oder auszuprobieren, wieviel man mit Helm noch sieht und hört.

Wie so oft war die Zeit wieder viel zu knapp, um alles zu erzählen oder zu zeigen, aber uns ist hoffentlich ein guter Einstieg in das Thema Mittelalter für die Schüler gelungen.

Text: DB, Fotos: UM