Adelheid von Landsberg

Die Schenken von Landsberg

Die Ursprünge der Schenken von Landsberg sind nicht eindeutig nachzuvollziehen. Im ausgehenden 12. und beginnenden 13. Jahrhundert sind mehrere Ministerialen mit Namen „von Landsberg“ im Umfeld der Markgrafen der Lausitz und Ostmark sowie der Markgrafen von Meißen nachweisbar. Unter diesen ist allerdings nur einer, der den Titel eines Schenken führt. Otto pincerna de Landisberg ist mit seinen Brüdern Conradus nd Vulradus sind in einer Urkunde des Markgrafen Konrads vom 3. Juni 1207 unter den Zeugen aufgeführt. Trotz vielfältiger Urkundenbelege lässt sich vor dem 14. Jahrhundert kein gesicherter Stammbaum beschreiben.

Frauen sind im 12. und 13. Jahrhundert nicht namentlich nachweisbar. Botho von Ileburg (urkundl. 1239-1287/88) ist gemäß Diplomatarium Ileburgense von Georg Adalbert von Mühlverstedt Seite 74ff mit Adelheid (Schenk) von Landsberg (-nach 1288/vor 1298) verheiratet.

Aus dieser Urkunde ist das Wittum Adelheids bekannt, welches die Dörfer Kavertitz (Cavertitz), Sornewitz (Sörnewitz), Buch (Bucha), Lintberg (Ortswüstung Limberg NO Zeuckritz), Treptitz und Zekeritz (Zeuckritz), sämtlichst in der Umgebung von Mühlberg, umfasst.

1181 werden Otto (-1212), Volrad (-1222), Dietrich und Conrad (-1222) von Landsberg urkundlich als Zeugen erwähnt (Zusammen mit Konrad von Ileburg). 1276 und 1282 ist Heinemann von Landsberg, in meissnischen Diensten, nachweisbar. Zusammen mit Botho und Otto von Ileburg ist 1282 in der Stiftungsurkunde von Finsterwalde ein Kuno von Landsberg aufgeführt. 1283 verkauft Konrad von Landsberg ein Freigut an Botho von Ileburg. Möglich, dass es sich hierbei also um nahe Verwandte Adelheids handelte. Um 1290 ist noch ein Edelfreier namens Hermann von Landsberg als Getreuer Margkraf Dietrichs aufgeführt. Dass verwandtschaftliche Verhältnisse zwischen den Geschlechtern bestehen, zeigt eine Urkunde von 1298 indem Fridhelm von Landsberg als Verwandter Ottos d. J. von Ileburg erscheint. Inwieweit alle erwähnten Personen zu einer Familie gehören, ist nicht nachzuvollziehen. Friedhelm von Landsberg soll drei Rosen im Wappen geführt haben, während das spätere Geschlecht der Schenken von Landsberg einen Schwarzen Löwen auf weißem Felde führte.

Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts ist das Ministerialengeschlecht der Schenken von Landsberg in der Umgebung von Landsberg nachweisbar, dazu kommen ab 1235 Lehen in Seyda und ab 1317 in Teupitz Zwischenzeitlich führen Teile der Familie auch den Namen Schenk von Sydow (Syden) oder Schenk von Schenkendorf. Seit dem späteren 14. Jahrhundert wird die Familie als freiherrlich geführt. Mit Albrecht Schenk von Landsberg (urkundl. 1342-1363) scheint der Schenkentitel endgültig Namensbestandteil geworden zu sein.

Erbschaftsstreitigkeiten führten 1508 zum Rechtsstreit und zur Fehde zwischen Otto Schenk zu Landsberg und der Meißner Linie der Wettiner (Markgrafen von Meißen damals bereits sächsische Herzöge). In diesem Zusammenhang wurde 1509 die Reichsacht über Otto von Landsberg verhängt. Dass die Burg Landsberg in diesem Zusammenhang bis auf die heute noch bestehende Doppelkapelle geschliffen wurde, wird nach neueren Erkenntnissen bezweifelt, da die Burg bereits vorher verfiel. Auch die Stadt Landsberg fiel unter diese Reichsacht und erhielt erst 1597 das Stadtrecht zurück, jedoch mit der Auflage keine Mauern zu errichten. Im 16. Jahrhunder war die Familie noch in der Region um Teupitz und Königswusterhausen, dem heutigen Amt Schenkenländchen, begütert. Das Geschlecht der Schenken von Landsberg stirbt 1721 mit dem Tod Ludwig-Alexanders Schenk von Landsberg aus.

Quellen:
1) Vasallengeschlechter der Markgrafen zu Meissen; Clemens Hausen, Berlin, 1892
2) Ersterwähungsurkunde Finsterwalde
3) Inventarium Diplomaticum Historiae Saxoniae Superioris, Christian Schöttgen, Halle, 1747
4) Geschichte der Herrschaft Teupitz und ihres Herrengeschlechts den Schenken zu Landsberg, Rudolf Biedermann, Herold 1933/34
5) Bemerkungen u Rudolf Biedermanns „Geschichte von…“ (vgl. 4), Arnold Berg, familien-geschichtliche Blätter, 33-Jahrgang 1934
6) Diplomatarium Ileburgense. Urkunden-Sammlung zur Geschichte und Genealogie der Grafen zu Eulenburg, Tl. 1; Mühlverstedt, Georg Adalbert von [Hrsg.]. – Magdeburg (1877)

Text: Kristina S

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