Ekkehard I. wurde 1002 ermordet; der polnische Herzog Bolesław bemächtigte sich der Burg Meißen. In den folgenden Jahren wogten die Kämpfe hin und her. Als 1029 die Auseinandersetzungen zwischen Polen und Deutschen erneut auflebten und ein deutscher Erfolg zu verzeichnen war, brachte der Friede von Bautzen 1031 das Lausitzer Land wieder fest in den Markenverband zurück. Damit kehrte zunächst Frieden ein.
Bei Ausgrabungen gefundener Bohlenweg aus dem 11. Jhd. auf dem Meißner Burgberg
Rekonstruktion der Siedlung auf dem Burgberg
Wiprecht von Groitzsch
Im Jahr 1046 taucht zum ersten Male ausdrücklich die Bezeichnung „marchia Misnensis“, Mark Meißen, in den schriftlichen Quellen auf. Diese Mark wuchs nun allmählich in den engeren Zusammenhang des deutschen Reiches hinein. Trotz hundert Jahren deutscher Herrschaft hatte sich an der Eigenart von Land und Leuten kaum etwas geändert. Es waren noch immer überwiegend von Sorben bevölkerte Landschaften, in unermeßliche und unerschlossene Waldflächen eingebettet.
Seit 985 hatten die Ekkehardinger das meißnische Markgrafenamt inne. Als sie 1046 ausstarben, folgten ihnen als Regenten zunächst Markgrafen aus dem Hause Weimar-Orlamünde und ab 1067 die Braunschweiger Brunonen. Da sich die Brunonen aber im Investiturstreit gegen den König stellten, erhielt 1089 der Wettiner Heinrich von Eilenburg die Mark Meißen. Von nun an sollte das Land fast ununterbrochen im Besitz der Wettiner bleiben. Als 1075 der Streit zwischen König Heinrich IV. und den sächsischen Großen eskalierte, stand der Meißner Markgraf Ekbert an führender Stelle bei den Gegnern des Königs.
Die Schlacht bei Homburg an der Unstrut, die am 9. Juni 1075 stattfand, war eine der blutigsten des Mittelalters. Achttausend Sachsen und Thüringer sowie eintausendfünfhundert Ritter und Knechte des königlichen Heeres ließen auf dem Schlachtfeld ihr Leben. Aus jenen unruhevollen Zeiten ragt der Name des Grafen Wiprecht von Groitzsch hervor. Im Gegensatz zu den meisten anderen Großen des Reiches hielt er zum König und gründete 1096 das erste Kloster östlich der Saale, das Benediktinerkloster zu Pegau.
Rekonstruktionsversuch Siedlung und Burg
Text: rj