Saisonstart im September
Auf Grund der Covid-19 Pandemie wurden so gut wie alle Veranstaltungen abgesagt, aber Anfang September konnten wir endlich wieder zwei kleinere Lager mit Hygienemaßnahmen stattfinden lassen.
Am ersten Septemberwochende waren wir zu Gast im Schloss Zörbig und begleiteten das letzte offene Wochende vor dem Umbau des Museums.
Zum Tag des Offenen Denkmals stellten wir unseren Baldachin im Zwinger der Burgruine Frauenstein auf und wurden durch die Schwertkampfschule Saxenstreich unterstützt.
Schaukochen
Während wir zum Tag des Offenen Denkmals in Frauenstein auf „kalte Küche“ mit Brot, Käse und Schinken setzten, nutzten wir das Wochenende in Zörbig auch zum Schaukochen. Zum Mittagessen gab eine eine leichte, leckere Erbsensuppe und zum Abendessen wurden wir mit Sarazenen-Huhn verwöhnt. Vor allem beim Abendessen wurde wieder deutlich, dass im Mittelalter die Zutaten zum Teil ganz anders kombiniert wurden, als wir es heute tun würden. Im Falle des Sarazenen-Huhns waren es das würzig-kräftige Hühnchenfleisch mit süssen Feigen, Rosinen und Äpfeln.
Schwerter
Immer wieder ein Publikumsmagnet sind der Waffenständer und die verschiedenen Rüstungsteile. In Zörbig waren Tammo von Schönfeld und sein Waffenknecht Jonas an beiden Tagen fast immer mit einem Schwert oder anderen Waffen in der Hand zu sehen und erklärten die verschiedenen Waffen und Rüstungsteile, führten kleinere Kämpfe als Technikdemonstration vor oder ließen interessierte Besucher Rüstungsteile anprobieren.
Auf der Burgruine Frauenstein war die Schwertkampfschule Saxenstreich den ganzen Tag im Einsatz für uns und zeigte und erklärte die verschiedenen Waffen und Techniken.
Schreiben, Sticken, Spinnen, Schnitzen
Sowohl in Zörbig als auch in Frauenstein waren wir nur mit wenigen Mitgliedern vertreten und hatten dadurch verhältnismäßig wenig Aufwand mit der Essenszubereitung. Das hieß für die meisten von uns im Umkehrschluss, genug Zeit für Handarbeiten, sowohl für uns als auch zum Zeigen, Erklären und evtl. Mitmachen für Besucher.
Das Scriptorium war immer wieder ein Anziehungspunkt und vor allem in Zörbig wollten viele das Schreiben der Gotischen Minuskel ausprobieren, entweder erstmal auf einem Wachstäfelchen oder direkt mit dem Federkiel auf unseren Übungsblättern. Wenn gerade niemand Schreiben wollte, bearbeitete Aba von Radeberg Pergamentstücke mit dem Bimsstein, um diese für weitere Schreibereien vorzubereiten.
Damit für die nächste Saison das Zelt noch schöner ausgestattet ist, griff Adelheid von Landsberg zum Stickrahmen und arbeitete weiter an ihrem Wandteppich. Nebenbei beaufsichtigte sie ihre Hofdame bei deren Stickübungen und erkärte interessierten Besuchern die Unterschiede zwischen mittelalterlichem und heutigem Sticken von Bildern.
Auch die Schafwolle wurde wieder hervorgeholt und gekämmt und versponnen. Nebenbei entstanden neue Löffel.
Text: DB, Fotos: RB