Rückblick 2019

Eine erfolgreiche Saison 2019 ist vorbei, und traditionell gibt es hier den Jahresrückblick.

Gnandstein

Erstmalig hatten wir die Möglichkeit, den Teil der Burg Gnandstein, welcher baulich aus dem frühen 13. Jahrhundert stammt und das Museum beherbergt, zu beleben. Das war für uns eine neue Erfahrung, eine sehr schöne.

Beim „Einräumen“ der Burg, stellten wir gleich fest, wie sinnvoll es gewesen ist, seine Bediensteten zu haben. Obwohl wir noch bis in den großen Burghof fahren konnten, musste jedes Ausrüstungsstück an der Museumskasse vorbei, zwei Treppen hoch und über den kleinen Burghof in den Zwinger oder Palas getragen werden. In Ermangelung von Bediensteten haben wir die Burg aber auch alleine eingeräumt bekommen. Im Zwinger haben fünf Zelte sowie unsere Lagerküche Platz gefunden. Von der Küche hatten wir direkten Zugang zum Palas und dem darüber liegenden Schlafsaal.

Die Burg hatte auch den Vorteil, dass uns der Schneeregen am Samstag nicht wirklich störte. Bei sonntäglich gutem Wetter kamen dann auch die Besucher sehr zahlreich.

Das Wetter hielt uns natürlich nicht davon ab, am Samstag und Sonntag das Kampftraining der Herren in das Gelände vor der Burg zu verlegen. Dort konnten wir uns ein wenig ausprobieren: Formationstraining war angesagt.

In der Burg gab es Erklärungen zum Schwertkampf und zur Mode des 12. und 13. Jahrhunderts, im Palas zeigte unsere Schreiberin ihr Skriptorium und natürlich standen viele Mitglieder unserer Gruppe zur Verfügung, den Besuchern (fast) alle Fragen zu beantworteten.

Antreten zum Formationstraining
Antreten zum Formationstraining
Gespräche beim Handarbeiten
Gespräche beim Handarbeiten

Auch nutzen wir die Burg, um den ersten Teil unseres diesjährigen Historienspiels (Mai 1227) durchzuführen. Die Räumlichkeiten trugen einen großen Teil dazu bei, dass man sich wirklich in der Zeit zurückversetzt fühlte. Im Vergleich zu vielen anderen Veranstaltungsorten, welche übersichtlich und einsehbar sind, waren wir in Gnandstein wirklich auf Boten angewiesen, um Bedienstete wie adelige Gäste zusammen zu halten.

Es war ein spannendes Wochenende und es steht fest: Das wiederholen wir am ersten Mai-Wochenende in 2020.

Klippenstein

Dieses Jahr stand das Stadtfest in Radeberg zur 800-Jahr-Feier an. Wir waren eingeladen, das Gelände um die Burg Klippenstein zu beziehen. Da konnten wir nicht nein sagen.

Der Park an der Burg wurde unsere Lagerfläche und durch die vorgegebenen Wege konnten die Besucher gut durch unser Lager spazieren. An allen Tagen wurde „gehandwerkt“, geschrieben (auch die Kinder durften sich ausprobieren), getanzt und gekämpft. Auch der Bogenschießstand wurde durch ein Gruppenmitglied durchgängig betreut.

Wir hatten für unsere Schwertkampfvorführungen sogar Unterstützung vom Verein Saxenstreich, in dem einige von uns die historischen Kampfkünste trainieren.

Unser Lager auf Schloss Klippenstein
Unser Lager auf Schloss Klippenstein
Schwertkampftraining mit Saxenstreich
Schwertkampftraining mit Saxenstreich

Täglich stand eine Modenschau auf dem Programm und wir konnten einige Besucher dazu überreden, gemeinsam mit uns zu tanzen. Das Wetter war sommerlich, die Besucher gut gelaunt und uns hat es auch viel Spaß gemacht.

Weesenstein

Das Pfingstfest in Weesenstein ist ein fester Bestandteil unserer Jahresplanung. So waren auch dieses Jahr im Laufe der drei Tage fast alle Mitglieder im Lager und zeigten und erklärten Ausrüstung und Handwerk.

Wie schon in den Jahren davor waren auch der Einzug der Teilnehmer, die Schwertkampf-Vorführungen vor der Bühne und auf dem Turnierplatz, die Tänze, das Schau-Handwerken (der Damen und Herren) und das Militärtraining feste Programmpunkte an jedem Tag.

Es gab viele interessierte Besucher und so verging die Zeit in Gesprächen wie immer sehr schnell. Auch das Wetter spielte dieses Mal mit und das angekündigte Unwetter kam erst, nachdem alle, die es wollten, trocken abgebaut hatten.

Die Brandenburg

Das diesjährige Lager auf der Brandenburg fand unter dem Motto „Convenimus Saeculo XIII – Wir treffen uns im 13.Jahrhundert“ statt. Geplant war eine einwöchige, internationale Veranstaltung, welche den Wissensaustauch fördern sollte. Leider lag der Termin außerhalb der sächsischen Schulferien, so dass es vielen von uns nicht möglich war teilzunehmen. Dennoch waren wir in kleinerer Besetzung die ganze Woche vertreten.

Das Zeltlager vor der Brandenburg
Das Zeltlager vor der Brandenburg
Formationstraining mit Kavallerie
Formationstraining mit Kavallerie

Bei täglichen Workshops und abendlichen Vorträgen gab es immer Neues zu erfahren. So haben wir neue Tänze in unser Repertoire aufgenommen, haben gefärbt und geknüpft.

Das zweite Wochenende stand dann im Fokus des bewaffneten Kräftemessens. Die geplante Feldschlacht hat trotzdem nicht wie geplant stattgefunden, da sich beide Kontingente im Gelände erfolgreich umgangen haben. Höhepunkt war am Sonntag dann die Turniere zu Fuß und zu Pferd. Die Damen folgten am Rand der Turnierbahn der sportlichen Betätigung der Herren.

Zu erwähnen ist sicher auch das traditionelle gemeinsamme Bankett am letzten Abend. Das Schmuckstück an der Tafel war der Pfau aus Pfeferkuchenteig welcher André Görlach überreicht und dann gemeinschaftlich verputzt wurde. Lecker und vorallem sehr sehenswert.

Torgelow

Es gibt Veranstaltungen die haben Tradition. So steht ein Besuch des Freilichtmuseums Torgelow seit vielen Jahren auf unserem Programm. Dieses Jahr haben wir es sogar zum Burgfest dorthin geschafft. So waren viele andere Gruppen und auch Händler vor Ort, was das gesamte Gelände natürlich deutlich belebte. Es gab dadurch für die Besucher viel zu sehen und für uns viel zu erklären und zu zeigen, aber das tun wir ja gern. Beim Bogenturnier der Gruppen belegten wir den 1. und 2. Platz.

Unser Lager in Torgelow
Unser Lager in Torgelow
Ritter Bertram von Eickstedt (Darstellung) beim Geschichtenerzählen
Ritter Bertram von Eickstedt (Darstellung) beim Geschichtenerzählen

Ansonsten genießen wir die Zeit in Torgelow, mal so richtig ins Mittelalter abzutauchen und abzuschalten. Es war uns auch eine Freude, Ritter Bertram von Eickstedt mal wieder zu sehen.

Bärnau

Zum dritten Mal in Folge nahmen wir am Militärtraining im Museumsdorf Bärnau-Tachov teil. Die Organisation ist wie immer sehr gut gewesen und die Verpflegung lies keine Wünsche offen.

An beiden Tagen erfolgte vormittags das Waffen- und Formationstraining der einzelnen Waffengattungen. Am Nachmittag wurde ein kleines Gefecht mit den Darstellern des Frühmittelalters nachgestellt.

Antreten in Bärnau
Antreten in Bärnau

Die Zeit dazwischen und danach wurde zum Handwerken, zum Erfahrungsaustausch mit Teilnehmern und Besuchern oder auch mal zu Ausruhen genutzt.

Die Abende im „Gasthaus“ sind immer ein Erlebnis, nicht nur die Kost sondern auch die musikalische Untermalung war spitze.

Wir hatten das Gefühl, dass die Modenschau der Generationen (11. bis 13. Jahrhundert) von den Besuchern sehr interessiert aufgenommen wurde.

Frauenstein

Auf der Burgruine Frauenstein haben wir vom 30.08. bis zum 01.09. gelagert, da uns der Förderverein Burg Frauenstein das Gelände freundlicherweise zur Verfügung stellte.

Am Freitag wurde aufgebaut und dann ging es auch schon los mit dem zweiten Teil unseres Historienspiels (Ende 1227). Das Besondere an solch einem Historienspiel ist, dass sich Dinge nicht immer so entwickeln, wie man denkt.

Handgemenge in Frauenstein
Handgemenge in Frauenstein

Die Burgruine war natürlich wie für uns gemacht. Eine große Fläche zum Lagern und rund herum noch viele Möglichkeiten zum Beleben, Bespielen und in die Zeit eintauchen. Wir nutzen solche Lager natürlich auch, um all die Dinge zu tun, die uns Spaß machen.

So wurden auch wieder unsere Tänze geübt und neue Tänze gelernt, was immer eine große Freude ist. Am Sonntag hatten wir zudem Besuch von netten Menschen, die sich für ein Mitwirken in unserer Gruppe interessieren. Leider hat es das Wetter nicht ganz so gut mit uns gemeint und wir mussten im Regen triefnasse Zelte abbauen. Obwohl wir unsere Ausrüstung (in Frauenstein) mal wieder nass einpacken mussten, war das Wochenende gelungen. Es wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben, nicht nur wegen des Wetters, sondern auch wegen der emotionalen Momente bei Spiel.

Vogtshausfest Oschatz

Dieses Jahr gab es auch eine neue Veranstaltung, dass Vogthausfest. Bei diesem wird die zehnjährige Wiederherstellung bzw. Restaurierung des ältesten Gebäudes von Oschatz gefeiert.

Wir waren eingeladen, dem Gebäude eine würdige Dekoration zu sein und es zu beleben. Es gab ein kleines aber feines Fest vor den Türen des Vogtshauses, mit allem was zu einer kleinen Zeitreise dazugehörte: Handwerk, Musik, gutes Essen und Unterhaltung für Jung und Alt, Groß und Klein.

Die Tafelei in Oschatz
Die Tafelei in Oschatz
Tanzvorführung in Oschatz
Tanzvorführung in Oschatz

Wir durften Tafeln, Tanzen, Kämpfen und Erklären, waren also ganz in unserem Element. Zwischendurch besichtigten wir die „dunkelsten“ Keller und die höchsten Türme von Oschatz. Diese kleine Führung für uns wurde mit viel Herz durchgeführt, genau so wie die Vorbereitung und Ausrichtung des Vogtshausfestes.

Buchpremieren

Auch das hat schon Tradition, wir unterstützten Sabine Ebert bei zwei Lesungen mit ihrer Buchreihe „Schwert & Krone“ im Kurländer Palais Dresden und im Schloss Hermsdorf. Bei solchen Veranstaltungen sind wir meistens die Dekoration, aber auch das gehört im Freundeskreis selbstverständlich dazu. 😊

Wir versuchten also, gut auszusehen und wollten natürlich den Besuchern ein kleines Gefühl für die damalige Zeit geben. Die Damen nutzten die Zeit der Lesung auch für die Erledigung von Handarbeiten.

Dieses Jahr zeigten wir ein paar Tänze und auch die Vorführung einer im Buch beschriebenen Kampfszene kam bei den Besuchern gut an. Nach der Lesung standen wir als Fotomotiv und zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung.

Text: RG, Fotos: MM1200

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