Für vorletztes Wochenende stand wieder eine längere Anfahrt für einige Mark Meissener auf dem Programm, der Geschichtspark Bärnau hatte zum Militärmanöver gerufen.

„Wohnen“ im Geschichtspark

Der Geschichtspark bietet an diesem Wochenende den Darstellern sowohl Unterkunft als auch Verpflegung. Ein Teil der Darsteller des hochmittelalterlichen Teils bezog das zweite Geschoss der Herberge. Da unser burggräfliches Paar mittlerweile eine Hauspatenschaft übernommen hat, bezogen wir das Haus des Bogenbauers bzw. richteten auf der gegenüberliegenden Wiese die Zelte ein. Kaum waren wir damit fertig, klingelte auch schon die Glocke zum Abendessen in die Herberge. Es gab Limonia-Hühnchen mit Hirse oder Brot und Honig-Nuss-Bällchen und Kekse zum Nachtisch. Wir hatten Gelegenheit, Bekannte zu begrüßen und Neuigkeiten auszutauschen und uns mit neuen Teilnehmern bekannt zu machen.

Während dann Sonnabend und Sonntag jeweils vormittag und nachmittag das Militärmanöver lief (siehe weiter unten), arbeitete das Küchenteam fleißig in der Küche der Herberge. Sonnabend Mittag wurden wir mit einem kaltes Buffett mit Wurst, Schinken, Käse und Brot verköstigt. Zum Abendbrot am Sonnabend gab es zart-knuspriges Spanferkel mit Möhrengemüse und Semmelknödeln und Brot, von dem wir leider/zum Glück nicht alles schafften.

Das sonntägliche Mittagessen stand im Zeichen der Resteverwertung. Das Spanferkel schmeckte auch kalt, die Semmelknödel wurden aufgeschnitten und angebraten. Den Käse hatte das Küchenteam zu leckeren Käsekrapfen verarbeitet und Wurst und Schinken schmeckten auch am Sonntag nochmal.

Militärmanöver im Geschichtspark

Jeweils Sonnabend und Sonntag vormittags und nachmittags, mal bei Regen und Wind, mal bei Sonnenschein, fand das Militärtraining statt. Nach der obligatorischen Waffen- und Rüstungkontrolle ging es zum Aufwärmen in Formation über das Gelände des Geschichtsparks. Mit verschiedenen Übungen z.B. im Schildwall bereiteten sich die Kämpfenden des hochmittelalterlichen Teils von Bärnau auf die Begegnung mit den Kämpfern des frühmittelalterlichen Teils vor.

Aufwärmen: Bewegen in Formation über das Gelände.
Aufwärmen: Bewegen in Formation über das Gelände.
Aufwärmen: Schildwall gegen Lanzen.
Aufwärmen: Schildwall gegen Lanzen.

Dieser fand auf (oder vor? oder hinter?) der Brücke unterhalb der Motte statt. Ziel des jeweiligen Kampftrupps war es, die Brücke zu halten bzw. auf die gegenüberliegende Seite zu gelangen. Während die Bogenschützen fleißig ihre Pfeile verschossen, probierten die Schildträger, Lanzen- und Schwertkämpfer des hochmittelalterlichen Teils verschiedene Taktiken auf der Brücke aus. Mal ließen sie den Gegner bis fast ans Brückenende kommen, mal stürmten sie direkt über die Brücke und wurden nun ihrerseites am Brückenende von den Kämpfern des frühmittelalterlichen Teils gestoppt.

Das Hochmittelalter versucht die Brücke zu stürmen.
Das Hochmittelalter versucht die Brücke zu stürmen.
Das Frühmittelalter ist über die Brücke gestürmt.
Das Frühmittelalter ist über die Brücke gestürmt.

Ein abschließendes freies Training mit allen Kämpfenden auf der Wiese neben der Brücke beendete den jeweiligen Vor- oder Nachmittag.

Freies Training.
Freies Training.
Freies Training: wie gehe ich mit einem Rundschild um.
Freies Training: wie gehe ich mit einem Rundschild um.

Darstellungen im Geschichtspark

Neben dem Militärtraining gab es für die Besucher noch weitere Programmpunkte durch die Darsteller im Geschichtspark.

In der Schmiede entstehen Nägel.
In der Schmiede entstehen Nägel.

Die Schmiede war in Betrieb und zustätzlich zu den weithin hörbaren Hammerschlägen mit ihrer glänzenden Auswahl an Fibeln, (Gebende)Nadeln, Gürteln und allerlei anderem Schmuck ein Anziehungspunkt.

Ein Schnitt- und Schusstest auf eine Schweinehälfte demonstrierte eindrucksvoll, warum Gambeson und Kettenhemd getragen wurden bzw. welche Waffe welche Verletzungen einbringen kann.

Eine etwas andere Modenschau zeigte den Besuchern die Entwicklung der „ritterlichen Kampfmode“, von wenig gerüstet bis voll gerüstet mit Gambeson und voller Kettenmontur.

Und während die Erwachsenen kämpften, kochten oder handwerkten und handarbeiteten, eroberten die Kinder den Geschichtspark mit Verstecken spielen, Motte verteidigen und erobern, Schafe füttern und allerlei anderen Spielen für sich.

Zum Verstecken spielen bietet der Geschichtspark unendlich viele Möglichkeiten.
Zum Verstecken spielen bietet der Geschichtspark unendlich viele Möglichkeiten.
Schafe füttern.
Schafe füttern.

Text: DB, Fotos: DB, MS