Ihr fragt euch warum wir einen Blogbeitrag aus 2019 nochmal auf der Webseite nach oben schieben? Zur Entstehung dieses Projektes fehlte uns der Beleg für Intarsien im 13Jhd. in Mitteldeutschand. Dieser Beleg ist uns vor kurzem auf einer Studienreise in den Halberstädter Dom begegnet. Unter den ausgestellten Objekten befindet sich eine Brief- und Urkundenlade aus dem 13.Jhd, welche Intarsien aus ebensolchen Rauten aufweist, wie sie hier verwendet wurden.

Aus diesem Grund also hier nochmal die Impressionen von der Entstehung des mittlerweile fast 4 Jahre alten Tisches:

Meine alte Tischplatte hat Flecken, Kerben und sieht insgesamt nicht mehr schön aus. Das Tischgestell ist noch in Ordnung, aber als Tischplatte muss eine neue her. Und warum dann nicht gleich eine mit meinem Wappen?

Am Anfang steht die Vorlage, die auf die vorbereitete Tischplatte aus einzelnen Brettern passen muss. Da mein Tisch einer der Ersten war und erst danach der Mark Meissen Normtisch eingeführt wurde, muss die neue Tischplatte nur auf das noch verwendbare Tischgestell passen.

Vorlage Schönberger Tisch
Die Vorlage auf der schon fertigen Tischplatte.

Dann geht es ans Plättchen sägen, 5 mm dick. Ich brauche ganz viele aus Rotholz und nicht ganz so viele aus Nussbaum.

Plättchen Rotholz
Der erste Satz Plättchen aus Rotholz und wie sie in das Wappen eingefügt werden sollen.
Nussbaumplättchen
Jede Menge Plättchen aus Nussbaum.

Auf die Tischplatte wird dann die Vorlage übertragen und ausgefräst. Ich habe mit dem Dremel in mehreren Stufen den Schönberger Löwen knapp 5 mm tief ausgefräst. Das dauerte zwar länger als mit der Oberfräse, aber durch die vielen Rundungen konnte ich mit dem Dremel genauer arbeiten.

Tischplatte ausgefräst
Das Löwenwappen ist ausgefräst und wartet auf die Plättchen.

Nach und nach werden dann die vorbereiteten Plättchen in Form gebracht und eingeklebt.

Plättchen eingepasst
Alle Plättchen sind eingepasst.

Nachdem alle Plättchen eingeklebt sind, wird die Tischplatte in mehreren Durchgängen von grobem zu feinem Schleifpapier geschliffen (60er, 120er, 240er). Zwischen jedem Schleifgang habe ich die Tischplatte feucht abgewischt, damit sich die feinen „Härchen“ aufstellen und mit weggeschliffen werden können. Nach dem letzten Schleifgang wird die Tischplatte trocken gut abgewischt und dann mehrfach mit Arbeitsplattenöl behandelt. Das Holz dunkelt dadurch und die Maserung kommt gut raus. Es härtet die Oberfläche und schützt vor Weinflecken.

Fertig ist der neue Schönberger Tisch. Auf Gnandstein war er bereits im Einsatz und hat sich sowohl am Kopfende ohne Tischtuch als auch am anderen Ende mit Tischtuch gut gemacht.

Text und Fotos: AW