Das Schapel ist ein beliebter Kopfschmuck bei Damen wie Herren im 12. Jahrhundert. Hier zeigen wir euch, wie ihr mit einfachen Mitteln ein individuelles Schapel herstellen könnt. Ausgangsmaterial ist Messingblech, was man in diversen Baumärkten bekommen kann.
Mit Folienstift lässt sich alles gut vorzeichnen. Die Länge des Blechstreifens bemisst sich nach dem Kopfumfang, wobei eine kleine Lücke für das Lederband gelassen werden muss. Als Breite empfiehlt sich etwa 1 cm. Dann geht es ans Ausschneiden mit der Blechschere. Vorsicht ist geboten, denn hierbei entstehen scharfe Kanten.
Das Schapel soll mit Applikationen verziert werden, dafür werden kleine Scheibchen aus dem Blech geschnitten, mit sternförmigen Linien ziseliert und dann mit einem Loch versehen.
Zum Ziselieren benötigt man ein sehr hartes Werkzeug. Ich habe eine alte Feile am Ende so bearbeitet, dass sich dünne Linien herstellen lassen. Auch alte Bohrer kann man gut verwenden, um Werkzeuge zum Verzieren zu basteln. Es empfiehlt sich, das Messing vor dem Bearbeiten weich zu glühen. Dafür muss das Blech mit einem Brenner (z.B. ein kleiner Butangasbrenner für den Küchen- und Bastelbedarf) auf über 600 °C erhitzt werden, bis es bläulich anläuft. Danach lässt man das Metall einfach langsam abkühlen.
Ein kleiner Amboss ist sehr gut geeignet, um die Verzierung zu hämmern und zu vernieten. Wer keinen Amboss hat, kann sich aber auch mit einem Schraubstock oder einer schweren Metallplatte behelfen. Zum Vernieten der Applikationen werden Messingnägel verwendet. Diese müssen allerdings gekürzt werden, sodass auf der Innenseite des Schapels ein Überstand von nur wenigen Millimetern bleibt.
Wenn die Verzierungen angebracht sind, werden die scharfen Kanten weggeschliffen und ein Lederstreifen für höheren Tragekomfort auf die Innenseite geklebt. Nun kann man das Schapel an die Kopfform anpassen. Ein Lederband hält die Enden in Form und kann zur Not weiter oder enger gestellt werden. Fertig!
Text und Fotos: TG