Aufgrund der Größe der Gruppe war unseres vorhandenes Küchenregal schon länger Thema. Aus Eichenholz gefertigt ist es zwar sehr haltbar, aber auch schwer und empfindlich gegenüber Eisen. Zudem ist es auf unebenen oder sehr weichem Untergrund schwer aufzustellen, da die beiden Stützrahmen nur durch die Klemmwirkung am oberen Regalbrett fxiert sind. Das untere Regalbrett ist nur aufgelegt. Dazu kommt, dass wir einige große Mollen haben, mit denen wir meist auf der Küchentruhe arbeiten. Benötigten Zutaten befinden sich dann natürlich immer in der Truhe unter der Molle.

unser bisheriges Küchenregal aus Eiche
unser bisheriges Küchenregal aus Eiche

Also waren unsere Wünsche klar: Eine leichte stabile Konstruktion auf der auch die Mollen in passender Arbeitshöhe abgestellt werden können. Zudem sollten es diesmal drei Regalbretter sein, um die Küchenutensilien abzustellen oder nach dem Abwasch zum Trocknen auszubreiten.

Wir haben André alias Diedrich von Schönberg gebeten ein neues Regal nach diesen Vorgaben zu fertigen. Wir hätten wissen müssen, dass daraus nicht einfach „nur“ ein Regal wird….

(Ab hier ist es zwar nicht historisch korrekt, aber ein handwerkliches Highlight.)

Unser neues Küchenregal mit Aufnahme für unsere Mollen.

Soweit so gut. Drei Regalböden, Steckverbindung und Aufnahme für die Molle…… Dachten wir. Doch der Höhepunkt sind die Seiten, die die Geschichte unserer Gruppe erzählen.

Unter dem Meißner Löwen (im Stil des 14.Jhd.) sind die Wappen der verbliebenen Gründungsmitglieder
Auf der anderen Seite die gewachsene Struktur

Die Seiten des Regals sind symbolträchtig geschmückt. Auf der einen Seite die Fundamente und Säulen der Gruppe. Die Wappen von Colditz und Schönberg stehen für die verbliebenen Gründungsmitglieder der Gruppe.

Auf der anderen Seite zeigt sich die gewachsene Struktur mit den Wappen von Schönfeld, Wildenfels, Schenken von Landsberg, Radeburg, Gersdorff, Heinsberg, Rosenberg und Donin. Dazu natürlich alle Mitglieder im Gefolge dieser Adelshäuser.

Wer genau hinsieht wird sich natürlich fragen, warum der Meißnische Löwe stilistisch einer deutlich späteren Epoche als unsere gewählter Epoche entspricht. Nun das zählt zu historisch gewachsen. Es ist der Löwe den die IG Mark Meißen zu ihrer Gründung verwendete. Erst mit Heinrich dem Erlauchten in der Mitte des 13. Jhd. kam der Meißner Löwe im Wappen auf. In der von uns dargestellten Epoche würden noch am ehesten die Landsberger Pfähle als Vorläuferwappen der Meißner Markgrafen passen. Aber zu dieser Zeit waren Wappen im Niederadel noch gar nicht flächendeckend üblich. Und dann würde das Küchenregal auch nur halb so prächtig aussehen.

Bild: aw ; Text: ks